Abwärtstrend auf dem PKW-Markt: E-Auto Verkäufe brechen ein

Auf dem deutschen Automobilmarkt wurden im April signifikant mehr Neuwagen zugelassen als im Vorjahreszeitraum. Es wurden 243.102 Neuwagen registriert, was einem Anstieg von 19,8 Prozent entspricht. Die Zahl der neu zugelassenen Elektrofahrzeuge ist jedoch gesunken. Fachleute merken an, dass die wirkliche Steigerung nach Anpassung für Sondereffekte nur etwa drei Prozent beträgt.

  • Neuzulassungen von Elektroautos zeigen keine dynamische Entwicklung.
  • Die Gesamtzahl der Neuzulassungen ist immer noch deutlich unter dem Vor-Corona-Level.

Die Beendigung staatlicher Förderprogramme und bevorstehende Verbote von Verbrennungsmotoren sorgen für Verunsicherung bei den Konsumenten. Industriespezialisten sehen dies als Hauptgründe für den stagnierenden Markt. Trotz einer auf den ersten Blick positiven Tendenz im April bleibt die Automobilindustrie in einem Zustand der Krise.

Ein Partner bei EY, Constantin M. Gall, wies auf die langsamen Konjunkturdynamiken und anhaltend hohe Neuwagenpreise hin. Seinen Angaben zufolge liegt der Absatz 22 Prozent unter dem Vergleichsniveau aus demselben Monat im Jahr 2019.

Verbraucherzweifel an Elektrofahrzeugen

Im Automobilsektor verzeichnen Benziner mit 37,3 Prozent den größten Anteil an den neu zugelassenen Fahrzeugen und verzeichnen einen Zuwachs von 18,6 Prozent. Hybridfahrzeuge stellen mit einem Anstieg von 26,4 Prozent fast ein Drittel der Neuzulassungen dar. Dieselautos notieren ebenfalls einen Anstieg von 28,2 Prozent und machen 19,1 Prozent des Marktes aus.

Zulassungsentwicklung von Elektroautos:

  • Neuzulassungen im aktuellen Jahr: 29.668
  • Marktanteil gegenüber Vorjahr gesunken: von 14,7% auf 12,2%
  • Keine Erholung der Nachfrage trotz:
    • Preissenkungen
    • Neue Modellangebote

Nachdem die staatlichen Subventionen für Elektroautos ausgelaufen sind, hat sich der Absatzmarkt deutlich verlangsamt. Der Verband der Automobilindustrie beobachtet für den April eine Stagnation und über die ersten Monate hinweg einen Rückgang der Zulassungen von Elektroautos um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Unsicherheit der Konsumenten wächst in Bezug auf die Zukunft der Elektromobilität. Es gibt Bedenken bezüglich der Langzeitperspektiven von Elektrofahrzeugen, besonders da politische Unterstützungsmaßnahmen nachlassen. Hinzu kommt die Diskussion über das geplante EU-weite Verbot von Verbrennungsmotoren ab dem Jahr 2035, welche die Verkaufszahlen von E-Autos zusätzlich belastet.

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VW verzeichnet Verkaufsanstieg, Mercedes mit geringerem Absatz

Im April 2024 zeigte sich Volkswagen als Marktführer mit einem beeindruckenden Verkaufsanstieg von 37,4 Prozent, wobei insgesamt 50.739 Fahrzeuge verkauft wurden. Audi, ein Tochterunternehmen im Premiumsegment, meldete einen Anstieg von 4,7 Prozent auf 18.620 verkaufte Einheiten. BMW konnte sogar eine Steigerung von über 25 Prozent verbuchen und setzte 21.626 Autos ab.

Im Kontrast dazu verzeichnete Mercedes-Benz einen geringeren Zuwachs bei den Verkaufszahlen. Mit 22.557 verkauften Fahrzeugen erreichte die Marke einen Anstieg von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Automobilproduktion in Deutschland erhöhte sich im gleichen Monat um ein Viertel auf 399.500 Einheiten. Seit Jahresbeginn stieg die Gesamtproduktion auf 1,4 Millionen PKW, was jedoch einem Minus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Betrachtet man die ersten vier Monate des Jahres, liegt die Produktion 15 Prozent unter der von 2019.

MarkeVerkaufssteigerung April 2024Verkaufte Fahrzeuge April 2024
Volkswagen37,4%50.739
Audi4,7%18.620
BMW25,0%+21.626
Mercedes7,5%22.557

Es ist anzumerken, dass trotz der Zahlen für April, inflationsbereinigte Vergleiche nur ein Gesamtwachstum von drei Prozent anzeigen, was die verlängerte Arbeitszeit berücksichtigt. Daher könnte das Wachstum im April nicht unbedingt eine langfristig positive Entwicklung des Marktes signalisieren.

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