Der insolvente Elektroauto-Hersteller Fisker plant den Verkauf seiner gesamten E-Auto-Flotte, um Schulden zu begleichen. Der Deal soll mit einem US-Leasingunternehmen erfolgen, das voraussichtlich Fahrzeuge an Fahrer von Uber und Lyft in New York City verleasen wird.
Fisker führte Gespräche über den Verkauf der 4300 Autos umfassenden Flotte, um den finanziellen Druck nach der Anmeldung der Insolvenz im Juni zu lindern. Der Verkaufsverlauf steht kurz vor dem Abschluss und könnte einen wichtigen Schritt in der Restrukturierung des Unternehmens darstellen.
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Fisker verkauft E-Autos zum Spottpreis
Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Autobauer Fisker hat einen bemerkenswerten Deal schließen können. Das Unternehmen hat sich bereit erklärt, 3321 seiner Elektro-SUVs vom Typ Ocean zu einem stark reduzierten Preis von etwa 14.000 US-Dollar pro Fahrzeug (knapp 13.000 Euro) an ein Leasingunternehmen zu verkaufen.
Diese Maßnahme könnte dem Unternehmen dabei helfen, etwa 46,25 Millionen Dollar (rund 42,7 Millionen Euro) zu erlösen und somit einen Teil seiner Schulden zu begleichen.
Fisker, das vor etwa sieben Jahren von dem dänischen Autodesigner Henrik Fisker und dessen Frau Geeta Gupta Fisker gegründet wurde, hat in den letzten Monaten mit erheblichen Liquiditätsproblemen gekämpft. Das Unternehmen war auf der Suche nach einem Käufer, nachdem Übernahmegespräche mit einem großen Fahrzeughersteller gescheitert waren.
Anfang des Jahres hatte Fisker auf ein neues Vertriebsmodell mit Partnerhändlern umgestellt, um logistische Probleme zu bewältigen.
Die teuersten Varianten des Elektro-SUVs Ocean kosteten bis zu 70.000 Dollar (rund 65.000 Euro). In einem Versuch, die finanzielle Situation zu stabilisieren, wurden die Preise für die günstigste Variante bereits vor der Insolvenzanmeldung auf etwa 25.000 Dollar (rund 23.000 Euro) gesenkt.
Einen bedeutenden Schritt zur Reduktion seiner Bestände machte Fisker am 30. Mai, als das Leasingunternehmen American Lease zusagte, 2100 Fahrzeuge zu kaufen.
Einen Monat später erweiterte das Unternehmen sein Engagement und erklärte sich bereit, alle 3321 verbliebenen Fahrzeuge abzunehmen.
Diese Entwicklungen markieren einen entscheidenden Punkt in der jüngeren Geschichte von Fisker. Der Verkauf der Fahrzeuge unterhalb der bisherigen Marktpreise stellt einen letzten Versuch dar, die finanzielle Situation des Unternehmens zu verbessern und die noch immer bestehenden logistischen Herausforderungen zu bewältigen.
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Keine Garantie, keine Software-Updates
Es ist unklar, wie American Lease die langfristige Inbetriebnahme der Fahrzeuge sicherstellen will. Die Versorgung mit Ersatzteilen könnte schwierig werden, wenn der Fahrzeughersteller zahlungsunfähig ist.
Außerdem können die Käufer regelmäßige Software-Updates nicht erwarten.
Nach einem Bericht von InsideEVs benötigt der Fisker Ocean selbst für grundlegende Funktionen eine Verbindung zur unternehmenseigenen Cloud. Zum Beispiel müssen Fahrer die Cloud nutzen, um das Schiebedach oder die Heckscheibe zu bedienen.
Werden die Cloud-Server jedoch abgeschaltet, verlieren die Fahrzeuge wichtige Funktionen.
Das Abkommen zwischen Fisker und American Lease enthält einige Hinweise zur langfristigen Unterstützung bei Wartung und Software. Besonders oft kritisierte Defekte, wie die Wasserpumpe, sollen durch die Ressourcen von American Lease behoben werden.
Fisker selbst hat kein Budget mehr und den größten Teil seines Personals entlassen.
InsideEVs berichtet, dass Fisker keine Gewährleistungen für die Fahrzeuge einhalten wird und keine Verpflichtung zur Reparatur der Fahrzeuge hat. Es gibt auch keine Garantie für die Verfügbarkeit von Ersatzteilen oder anderen Kundendienstleistungen, die für die Funktionalität des Fahrzeugs wichtig sind.
Laut Vereinbarung ist Fisker nicht verpflichtet, die Fahrzeuge über die Softwareversion 2.1 hinaus zu aktualisieren. Diese Vereinbarungen machen künftige Updates, die Fisker in Aussicht gestellt hat, praktisch unwahrscheinlich.
Die langfristige Unterstützung durch American Lease bleibt ungewiss, insbesondere ohne die Beteiligung von Fisker.