Porsche zweifelt an Batteriefabrik-Plänen wegen zu geringer E-Auto-Nachfrage

Mehr als 200 Batteriefabriken sollen in den nächsten zehn Jahren weltweit gebaut werden, mit einem bedeutenden Schwerpunkt in Asien. Porsche plante ursprünglich eine Batteriefabrik in Schwarzheide im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Diese Fabrik wäre nur etwa 100 Kilometer von Leipzig entfernt, dem Standort für die Produktion des vollelektrischen Macan, und in der Nähe einer BASF-Anlage für Kathodenmaterial.

Es gibt jedoch Zweifel, ob diese Gigafactory für Batteriezellen notwendig ist. Der Aufsichtsrat von Porsche ist unsicher, angesichts von Herausforderungen auf dem größten Automarkt China und schwacher Nachfrage nach E-Autos in Deutschland. Es scheint, dass eine Überkapazität auf dem Weltmarkt besteht, was die Pläne für die Batteriefabrik in Brandenburg infrage stellen könnte.

Porsche hat vor etwa drei Jahren die Batterietochter Cellforce gegründet. Derzeit baut Cellforce in Reutlingen eine Pilotanlage mit einer Fertigungskapazität von bis zu 1,3 Gigawattstunden. Die geplante Erweiterung in Schwarzheide hätte Hochleistungsbatterien mit einer Kapazität von bis zu 20 Gigawattstunden produziert, genug für 150.000 bis 200.000 Elektroautos pro Jahr. Die Investitionssumme für dieses Projekt würde sich auf mehrere Milliarden Euro belaufen.

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Sollten diese Pläne nun gestoppt werden, wäre dies ein Rückschlag für Brandenburg, da dies das gesamte Umfeld für die Batterieproduktion schwächen würde. Zu Beginn der Woche hatte bereits die Absage der Batteriefabrik-Pläne von SVolt das Cluster geschwächt. Porsche hoffte ursprünglich, durch die eigene Batterieproduktion unabhängiger zu werden und langfristig Kosten zu senken. Doch die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass der Markt für Batteriezellen komplexer ist als zunächst gedacht, und nun sogar Überkapazitäten vorhanden sind.

Die nächsten Monate sind entscheidend, da Porsche die Marktentwicklungen genau beobachten und seine Strategie entsprechend anpassen wird. Auch andere Automobilhersteller stehen vor ähnlichen Herausforderungen und müssen ihre Pläne möglicherweise überdenken. Es gibt auch Argumente, dass die eingesparten Milliarden sinnvoller verwendet werden können, wenn die Versorgung mit Batteriezellen durch Zulieferer gesichert werden kann.

FaktorHerausforderung
Größter Automarkt ChinaProbleme beim Absatz
Nachfrage in DeutschlandSchwache E-Auto-Nachfrage
MarktübersichtZunehmende Überkapazitäten bei Batteriezellen

Wichtige Details:

  • Mehr als 200 geplante Batteriefabriken in den nächsten zehn Jahren
  • Porsche plante eine Fabrik in Schwarzheide, 100 km von Leipzig
  • Geplante 20 Gigawattstunden Kapazität
  • Unsicherheit über Notwendigkeit einer Gigafactory

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