Überraschung im Automobil-Sektor: Diese alte Verbrenner-Technik erlebt ein Comeback

Plug-in-Hybridfahrzeuge erleben eine Renaissance. Nach einer Phase der Stagnation, in der reine Elektroautos die Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, gewinnen Fahrzeuge, die sowohl einen Verbrennungsmotor als auch einen elektrischen Antrieb kombinieren, erneut an Bedeutung. Dies liegt teilweise an den verbesserten Technologien, die sowohl die elektrische Reichweite als auch die Effizienz der Motoren erhöhen.

Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Absatzstrategie der Automobilhersteller wider. Viele Marken erweitern ihre Palette um Plug-in-Hybridmodelle, um den vielfältigen Bedürfnissen der Konsumenten gerecht zu werden. Mit der Fähigkeit, kurze Strecken rein elektrisch zurückzulegen und für längere Fahrten den Verbrennungsmotor zu nutzen, bieten diese Fahrzeuge eine vielseitige Lösung in der Übergangsphase hin zu vollständiger Elektrifizierung.

Neuartige Hybridfahrzeuge mit erweiterter Elektroreichweite

Die neuste Welle von Plug-in-Hybridfahrzeugen setzt neue Maßstäbe in Bezug auf die elektrische Reichweite. Nichts unter 100 Kilometern wird akzeptiert und aktuelle Modelle, die auf Automessen präsentiert werden, bieten eine elektrische Fahrtstrecke von 150, 200 und manche sogar bis zu 300 Kilometern ohne Zwischenladung. In Gegensatz zu herkömmlichen Hybrids ohne Ladekabel, die Marken wie Toyota und Lexus lange dominiert haben, finden diese in China kaum Beachtung.

BYDs Fokus auf Plug-in-Hybridfahrzeuge

BYD konzentriert sich auf die Entwicklung von Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen (PHEVs), die eine Kombination aus Elektromotor und zusätzlichem Verbrennungsmotor bieten. Dieses Konzept dient vor allem dazu, die elektrische Reichweite zu erweitern, falls die Kapazität des Batteriepakets nicht ausreicht. Die Fahrzeuge verfügen über Batterien mit bis zu 50 kWh, die im Boden oder Heck integriert sind und bei Bedarf durch den Verbrennungsmotor unterstützt werden.

  • Batteriekapazität: bis zu 50 kWh
  • Antriebskonzept: Elektromotor mit Verbrennungsmotor als Reichweitenverlängerer
  • Platzierung: Batterie im Unterboden oder Heck des Fahrzeugs

Diese Konfiguration ermöglicht es den Fahrzeugen, effizient zu operieren und gleichzeitig eine flexible Reichweite zu gewährleisten.

Die 10 hässlichsten E-Autos der Welt

Herausforderung für deutsche Automobilhersteller: Plug-in-Hybride verlieren an Beliebtheit in Europa

In Europa nimmt das Interesse an Plug-in-Hybridfahrzeugen ab, nachdem Förderungen und Subventionen weitestgehend zurückgefahren oder ganz gestrichen wurden. Dies stellt eine bedeutende Herausforderung für die Automobilindustrie dar. Während in nord- und mitteleuropäischen Ländern verstärkt der Übergang zu reinen Elektrofahrzeugen propagiert wird, die als zukunftsweisend für die Automobilbranche gelten, zeigt sich in China ein konträres Bild.

Chinas Metropolen setzen trotz Kritik weiterhin auf alternative Kraftstoffe statt auf ein striktes Verbot von Verbrennungsmotoren. Dort erreichen Plug-in-Hybride auf dem Automarkt Verkaufsanteile von bis zu 50 Prozent. Marktanalysten prognostizieren, dass trotz des globalen Trends hin zur Elektromobilität langfristig etwa 20 Prozent der Kunden sich weiterhin für Plug-in-Hybride entscheiden könnten.

Effizienzsteigerung bei Hybridfahrzeugen

Städtische Geländewagen wie der Roewe D5 X bieten eine kosteneffiziente Alternative im Mittelklassesegment. Diese Fahrzeuge sind oft als Plug-In-Hybridkonstruktionen erhältlich, die einen 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbomotor mit einem Elektromotor kombinieren. Solche Fahrzeuge beeindrucken mit einem geringen Kraftstoffverbrauch von 4,6 Litern auf 100 Kilometer und einer beeindruckenden Gesamtreichweite von bis zu 1300 Kilometern bei kombiniertem Betrieb. Rein elektrisch können diese Crossover eine Distanz von bis zu 135 Kilometern zurücklegen.

  • Fahrzeug: Roewe D5 X
  • Antrieb: Plug-In-Hybrid
  • Verbrennungsmotor: 1,5-Liter-Vierzylinder-Turbo
  • Elektrische Reichweite: bis zu 135 km
  • Gesamtreichweite: bis zu 1300 km
  • Kraftstoffverbrauch: 4,6 l/100 km

Auch der Mazda EZ-6, der auf der Pekinger Automesse vorgestellt wurde, demonstriert die Fortschritte bei Hybridfahrzeugen. Erhältlich in rein elektrischen oder Plug-In-Hybridversionen, erzielt das Fahrzeug eine Reichweite von über 1000 Kilometern im Hybridmodus.

Technische Einschränkungen bei Plug-in-Hybridfahrzeugen

Obwohl Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEVs) für ihre vielseitige Antriebstechnik bekannt sind, bergen sie spezifische technische Herausforderungen:

  • Gewicht und Kosten: Die Kombination eines Verbrennungsmotors und einer größeren Batterie führt zu einem höheren Gesamtgewicht und höheren Herstellungskosten, insbesondere wenn die Batteriekapazität 25 kWh überschreitet.
  • Komplexe Integration: PHEVs erfordern ein anspruchsvolles Management der Bordelektronik und eine aufwendige Integration des elektrischen und mechanischen Systems.
  • Notwendigkeit eines Automatikgetriebes: Die technische Komplexität dieses Fahrzeugtyps verlangt oft ein Automatikgetriebe, was die Produktionskosten zusätzlich in die Höhe treibt.

Hersteller wie Mercedes, Audi und BMW planen weiterhin eine bedeutende Rolle für Plug-in-Hybride in ihren jeweiligen Fahrzeugflotten, insbesondere für Modelle, die lokal auf Märkten wie China produziert werden, wo PHEVs oftmals als Langversionen angeboten werden. Im Gegensatz dazu hat Volkswagen in Chinas dominierendem Automarkt nur wenige Hybridfahrzeuge im Angebot, während BYD, ein direkter Wettbewerber, fast die Hälfte seiner Fahrzeuge als Hybride verkauft.

Fokus auf vollelektrische Fahrzeuge in Europa

In Deutschland haben vollelektrische Fahrzeuge an Bedeutung gewonnen, während Plug-in-Hybride lediglich einen geringen Marktanteil von etwas mehr als sechs Prozent einnehmen. Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, seien es Benziner, Diesel oder herkömmliche Hybride, dominieren mit über achtzig Prozent die Neuzulassungen. Viele Automobilhersteller in Europa richten ihre Strategie mittlerweile auf vollelektrische Modelle aus, da Plug-in-Hybridfahrzeuge als aufwendig in der Entwicklung und Produktion gelten und somit höhere Kosten und Komplexität verursachen. Im Gegensatz dazu werden vollelektrische Autos zunehmend als zukunftsträchtige Investitionen betrachtet.

  • Marktanteil von Plug-in-Hybriden: Gering, ca. 6%
  • Dominierende Antriebsarten: Benzin-, Diesel- und herkömmliche Hybride, > 81%
  • Tendenz der Hersteller: Klare Präferenz für Elektrofahrzeuge

Schreibe einen Kommentar