Elektroautos stehen in Deutschland vor erheblichen Herausforderungen in der Käuferakzeptanz. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Nürnberg Instituts für Marktentscheidungen hebt hervor, dass die wahrgenommene Umweltfreundlichkeit von Elektrofahrzeugen eine entscheidende Rolle spielt.
Viele potenzielle Käufer sind skeptisch, inwiefern Elektroautos tatsächlich umweltfreundlicher sind als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Neben diesen Umweltsorgen bereiten auch die Reichweite und die Ladeinfrastruktur den Verbrauchern Kopfzerbrechen. Insbesondere die als unzureichend empfundene Ladeinfrastruktur und fehlende private Lademöglichkeiten werden als ernsthafte Hindernisse angesehen.
Spannend ist, dass die Anschaffungskosten laut der Studie nicht als primärer Hinderungsgrund gelten, vielmehr ist es das mangelnde Vertrauen in den ökologischen Nutzen, das einen Kauf oft verhindert.
🔥 HOT NEWS
- Ex-VW-Chef kassiert täglich 3100 Euro: So hoch ist seine Rente lesen
- Opel-Chef: Warum es in Deutschland keine günstigen E-Autos geben kann lesen
- Umfrage: Diese Antriebsart wird von vielen als Elektro-Alternative gesehen lesen
- Wer Elektro fährt, könnte aus diesem Grund große Verluste machen lesen
- VW startet neue E-Automarke mitten in der Krise lesen
Viele Bedenken resultieren aus Vorurteilen
Die Studie zeigt deutlich, dass viele Vorbehalte gegenüber Elektroautos in Wirklichkeit Vorurteile sind. Ein Vergleich zwischen den Erfahrungen von E-Auto-Fahrern und Nicht-E-Auto-Fahrern illustriert dies: Fahrer von Elektroautos berichten von deutlich weniger Alltagsproblemen.
Ein signifikanter Anteil der Nicht-E-Auto-Fahrer, nämlich 52 Prozent, beklagt die unzureichende Reichweite von Elektroautos. Im Gegensatz dazu stören sich daran nur 25 Prozent der Elektroauto-Besitzer.
Ähnlich verhält es sich mit der Ladeinfrastruktur, die 44 Prozent der Skeptiker als unzureichend empfinden, während nur 21 Prozent der Besitzer von Elektrofahrzeugen dieselbe Meinung teilen. Eine bessere Zugänglichkeit und Erlebbarkeit der Elektromobilität könnte helfen, diese Vorurteile abzubauen.
Für Befürworter der Elektrifizierung des Verkehrssektors liefert die Studie weitere positive Aspekte. Die Bereitschaft, höhere Preise für Elektrofahrzeuge zu zahlen, ist in Deutschland ausgeprägter als bei verbrennungsmotorischen Fahrzeugen.
Fast die Hälfte der Deutschen zieht in Betracht, in Zukunft auf ein Elektroauto umzusteigen. Konkret planen 18 Prozent der Befragten, ziemlich oder ganz sicher als nächstes ein E-Auto zu erwerben.
24 Prozent sind sich noch unsicher, während 64 Prozent jener, die bereits ein Elektroauto besitzen, bei einem Stromer bleiben möchten. Bei Fahrern von Hybridfahrzeugen zieht es 39 Prozent zum reinen Elektroantrieb.
Fahrer von Elektroautos entscheiden sich meist aus pragmatischen Gründen für einen Stromer. Staatliche Förderungen werden von 41 Prozent als Vorteil genannt, während 36 Prozent die niedrigen Betriebs- und Wartungskosten schätzen.
Idealistische Motive wie Klimaschutz spielen für 38 Prozent eine Rolle, und 28 Prozent nennen das besondere Fahrerlebnis als Beweggrund.
Die Entscheidung, ob das nächste Auto wieder ein Elektrofahrzeug wird, hängt stark von den Treibstoff-, Steuer- und Werkstattkosten ab. Interessanterweise haben staatliche Förderungen für bereits erfahrene E-Auto-Fahrer weniger Relevanz.
Dies könnte die Frage aufwerfen, ob zukünftige Kaufprämien besonders auf Erstkäufer ausgerichtet sein sollten, um einen erneuten Anreiz zu schaffen.
Die 10 hässlichsten E-Autos der Welt
Die Debatte über die Unterstützung von E-Autos in Deutschland
In Deutschland ist die Bevölkerung bezüglich der staatlichen Förderung von E-Autos gespalten. Während 53 Prozent die Subventionierung befürworten, lehnen 47 Prozent sie ab.
Kaufprämien für E-Autos finden bei 51 Prozent der Befürworter Zuspruch. Weitere Subventionen, wie etwa für Ladestrom (39 Prozent) und private Ladeinfrastruktur (37 Prozent), werden ebenfalls unterstützt.
Die Akzeptanz für das Verbot von Verbrennungsmotoren ist jedoch niedrig, selbst unter den Befürwortern der Fördermaßnahmen unterstützen nur 23 Prozent diese Maßnahme.