Der BMW i5 xDrive M60 stellt sich im Praxistest als spannende Alternative zu traditionellen Dieselmotoren dar. Getestet über eine Strecke von 3500 Kilometern quer durch Europa wurde untersucht, wie der elektrische BMW i5 im Alltag und auf Langstrecken performt.
Die Ergebnisse des Tests beleuchten die Leistungsfähigkeit dieses Topmodells der 5er-Reihe, das viele Erwartungen an ein modernes Elektrofahrzeug erfüllen soll.
Besonders im Fokus stand, ob der i5 xDrive M60 mit seinem elektrischen Antrieb die gleichen hohen Ansprüche wie ein kraftvoller Powerdiesel erfüllen kann. Die Elektromotorversion der neuen 5er-Reihe zielt darauf ab, leistungsverliebte Kunden von der E-Mobilität zu überzeugen.
Trotz der Ankündigung des neuen BMW M5 Hybrid bleibt der i5 xDrive M60 ein bedeutendes Modell mit beeindruckenden Leistungsdaten und überzeugenden Fahreigenschaften.
601 PS und 820 Nm Drehmoment
Der i5 M60 liefert beeindruckende Leistungen mit seinen 442 kW (601 PS) und einem Drehmoment von 820 Nm. Hinter dem Lederlenkrad wird an Sportlichkeit nicht gespart, auch wenn sein Äußeres durchaus zurückhaltend wirkt.
Außendesign:
- Keine auffälligen Radhäuser
- Leicht modifizierte Front
Fahrwerk:
- Kein umfangreich modifiziertes Fahrwerk wie beim M5
- Der xDrive sorgt für ein sportliches Fahrerlebnis
Die sportliche Ausrichtung zeigt sich eher subtil, ohne aufdringlich zu wirken, und fokussiert sich auf eine ausgewogene Balance.
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Gleich zu Beginn ein Dämpfer
Die mehrtätige Europatour soll wertvolle Einblicke in Alltagstauglichkeit und Langstreckeneignung bieten. Die Route umfasst Städte wie München, Innsbruck, Bozen, Brescia, Mailand, Turin, Grenoble, Clermont-Ferrand, Tour, Le Mans, Paris, Straßburg und Stuttgart.
Insgesamt sind 3500 Kilometer zu bewältigen, eine Strecke, auf der das Elektroauto seine Stärken zeigen soll.
Gleich zu Beginn enttäuscht jedoch der nur zu 99 Prozent aufgeladene Akku, der es nicht schafft, die in App und Fahrerdisplay angezeigte Reichweite auf mehr als 400 Kilometer zu erhöhen. Das Akkupaket im Unterboden hat mit 81,2 kWh eine Reichweite von nur 382 Kilometern.
Ursprünglich wurden 455 bis 516 km versprochen. Diese Werte sind insbesondere für eine Luxuslimousine mäßig – insbesondere für Fahrer, die bisher mit einem BMW 540d xDrive unterwegs waren und nur alle 700 Kilometer tanken mussten.
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Kurz vor der Grenze in Kiefersfelden der erste Ladestopp
Schnell geht es über die Autobahn A99 und A8 Richtung Süden. Die Fahrt nach Norditalien führt über Innsbruck, und kurz vor der Grenze in Kiefersfelden wird der erste Ladestopp eingelegt.
Ein leichtes Durstgefühl kommt auf, da die Reichweitenanzeige kaum mehr als 200 km anzeigt, obwohl der starke 600-PS-Allradler nicht seine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h erreicht hat.
Mit etwa 180 kW wird der Wagen nachgeladen, wobei bis zu 205 kW durch die 400-Volt-Technik möglich sind. BMW-Modelle hinken hier gegenüber manchem Wettbewerber hinterher, die mit 800- oder 900-Volt-Systemen bis zu 400 kW wie bei einem Lotus Emeya ermöglichen.
Die Ladeleistung des i5 bleibt jedoch lange stabil. Bei einem Preis von 24,18 Euro werden 30,6 kWh nachgeladen.
Dann geht es weiter Richtung Brescia, dem Ziel der ersten Etappe. Nahe der Autobahn in Affi, im Südosten des Gardasees, wird nochmals nachgetankt, nachdem die Restreichweite unter zehn Prozent gerutscht war.
Hier werden für 75 kWh 59,25 Euro berechnet.
Die Ladeinfrastruktur an den norditalienischen Autobahnen zeigt sich außerhalb der Ferienzeiten als entspannt. Diese Faktoren sorgen dafür, dass die Reise ohne größere Komplikationen fortgesetzt werden kann.
Auf den Landstraßen kann der knapp 2,4 Tonnen schwere Allradler glänzen
Der BMW i5 beeindruckt auf langen Strecken. Trotz seines Gewichts von knapp 2,4 Tonnen besticht er besonders auf Landstraßen.
Die präzise Lenkung und der tiefe Schwerpunkt kommen in engen Kurven besonders gut zur Geltung.
Komfort und Handhabung
- Innenraum: Die Sitze und das Platzangebot sind erstklassig, das Geräuschniveau bleibt angenehm niedrig.
- Technische Ausstattung: Zwei gestochen scharfe Displays bieten einen klaren Überblick, auch wenn sie für ein 2024er-Modell größer sein könnten.
Die Bedienung mancher Sekundärfunktionen erfordert zwar Eingewöhnung, doch mit der Zeit geht diese leicht von der Hand. Besonders auffällig ist das reibungslose Zusammenspiel von Rekuperation und Scheibenbremse, was den Fahrkomfort zusätzlich erhöht.
Fahrverhalten
Die Bremsen verhindern den oftmals holprigen Übergang von Rekuperation zu Scheibenbremse, den man von vielen Elektroautos gewohnt ist. Dies macht längere Etappen auf Landstraßen zu einem echten Vergnügen.
Insgesamt bietet der BMW i5 auf seiner Reise durch übersichtliche Innenstädte wie Mailand oder Turin, sowie bei der Überquerung der Alpen, eine ideale Balance zwischen Leistung und Komfort.
Durch diese Merkmale wird jede längere Fahrt zu einem Erlebnis, das den Fahrer wie einen Reiter im Sattel fühlen lässt – geschützt und mit allem nötigen Komfort für eine genussvolle Reise.
Niemals 400 km oder mehr Reichweite
Auf der Autobahn A43 auf der französischen Seite ist das Fahren deutlich angenehmer als auf vergleichbaren Strecken im Ruhrgebiet, da es weniger Baustellen gibt. Der Umstieg nach Frankreich ermöglicht einen bedeutenden Schritt in Richtung Elektromobilität und verbesserter Infrastruktur.
Jede Raststätte entlang der Route bietet saubere, helle und gepflegte Schnelllader, an denen Oberklasse-Elektrofahrzeuge aus Dingolfing aufgeladen werden können, während der Fahrer eine Pause einlegt.
Die Ladepunkte, die auf dem zentralen Bildschirm von knapp 15 Zoll vorgeschlagen werden, können flexibel genutzt werden, um den Akku möglichst leer zu fahren. Doch selbst wenn der Akku vollständig geladen ist, zeigt der Bordcomputer nie eine Reichweite von 400 km oder mehr an.
Das vernetzte Soundsystem sorgt dafür, dass die Fahrt mit Musik nach eigenem Geschmack angenehmer wird, und die über 900 Kilometer nicht zu lang erscheinen. Bei einem Stopp im Hotel in Clermont-Ferrand bietet eine 22-kW-Ladestation eine bessere Lademöglichkeit als die Unterkunft selbst.
Für die Ladung von knapp 67 kWh sind drei Stunden und elf Minuten erforderlich, bis eine Rechnung von 40,04 Euro ausgestellt wird. Die Reichweite beträgt danach wieder nur 367 km.
Fahrerassistenzstufe bringt keine Erleichterung
Auf den holprigen Landstraßen rund um Le Mans zeigt der BMW i5 xDrive M60 trotz seines hohen Preises von fast 100.000 Euro und seines Gewichts eine souveräne Performance, die sowohl auf diesen Straßen als auch auf den französischen Autobahnen beeindruckt. Doch die beworbene Fahrerassistenzstufe zwei / zwei plus von BMW erweist sich nicht als wirkliche Erleichterung für den Fahrer.
Nur für kurze Zeit kann man die Hände vom Lenkrad nehmen, und wer den Blick von der Straße abwendet, wird sofort mit nervenden Warnsignalen konfrontiert. Dies ist verständlich, bietet jedoch keine signifikante Unterstützung wie ein Fahrerassistenzsystem der Stufe drei, auf das BMW vorerst verzichtet.
Die Rückreise von Le Mans nach München, die über Paris, Straßburg und Stuttgart führt, erfolgt bei hohem Tempo, viel nächtlichem Regen und höheren Geschwindigkeiten auf den deutschen Autobahnen. Die LED-Scheinwerfer des Fahrzeugs bieten dabei eine gute Sicht und Sicherheit, doch gerade auf den leeren französischen Autobahnen hätte ein Laserlicht den Fernbereich deutlich besser ausleuchten können.
Diese Funktion wurde jedoch in der aktuellen 5er-Generation weggelassen, ebenso wie das Schiebedach, das nur in den USA verfügbar ist.
Während der Fahrt wird das maximal erlaubte Tempo, abgesehen von den Ladestopps in Fresnoy oder Anthelupt, stets beibehalten. Die Qualität des Fahrkomforts bleibt auch nach mehr als 2.500 Kilometern hoch und sorgt dafür, dass der durchschnittliche Energieverbrauch von 21,4 kWh auf 22,7 kWh pro 100 Kilometer steigt.
Im Gegensatz zu den Hochglanzversprechungen liefert die Fahrerassistenz hier nicht die erhoffte Entlastung. Das deutet auf die Notwendigkeit hin, dass BMW in zukünftigen Modellen höhere Assistenzstufen integrieren sollte, um den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer gerecht zu werden.
Die aktuellen Funktionen bleiben hinter den Möglichkeiten zurück und erfordern weiterhin eine hohe Aufmerksamkeit vom Fahrer.
Bei 230 km/h abgeregelt, dabei kann der BMW viel mehr
Die schnellen Zwischenetappen zwischen Baden-Baden und München über Stuttgart gewährleisten deutlich bemerkbare Anzeigen auf den Digitaldisplays, während der Fahrer sich wundert, warum eine so sportliche Limousine mit 442 kW / 601 PS bei 230 km/h abgeregelt wird. Es gibt viele schwächere Verbrenner und auch Elektrofahrzeuge, die schneller fahren.
Der BMW i5 xDrive M60 stellt eine ernsthafte Alternative zu einem leistungsstarken 5er BMW mit einem Verbrennungsmotor dar. Für jene, die nicht täglich Hunderte von Kilometern zurücklegen müssen und zu Hause laden können, könnte sich ein Wechsel lohnen.
Die Ladekosten für die Strecke beliefen sich auf etwa 450 Euro.
Fans von langen Dieselreisen mit hohem Drehmoment, hohen Geschwindigkeiten und seltenen Tankstopps werden jedoch wahrscheinlich weiterhin den Selbstzünder bevorzugen. Dies gilt nicht nur wegen der kurzen Tankstopps, sondern auch aufgrund der günstigeren Dieselkosten auf der gleichen Strecke.
Technische Daten: BMW i5 xDrive M60
Der BMW i5 xDrive M60 beeindruckt mit einer Leistung, die keine Wünsche offenlässt. Das Elektrofahrzeug verfügt über zwei Elektromotoren, die ein kombiniertes Drehmoment von bis zu 795 Nm liefern.
Die Höchstgeschwindigkeit dieses Modells beträgt 250 km/h.
Tja. Mit einem Model 3/Y hätte die Strecke ähnlich lang gedauert, aber nur geschätzte 190€ gekostet.
Wobei auch hier die Frage offen bleibt, wie weit ein AUTO ohne Pause kommen muss, wenn doch der FAHRER das Limit darstellt.
das entspricht ja nur ca. 2 Liter Diesel Verbrauch auf 100km.
das ist mal effiziente dynamik.
Dieser Test hat bewiesen, dass ich richtig gehandelt habe beim Verbrenner zu bleiben. Wer viel Zeit hat kann sich mit den ständigen Aufladezyklen der E-Technik die Zeit vergeuden.