China überholt uns: Ex-Audi-Manager enthüllt den Grund

Die Automobilindustrie durchlebt eine transformative Phase mit erheblichen Herausforderungen. Während deutsche Automobilhersteller einst an der Spitze der Branche standen, sehen sie sich nun mit einer zunehmenden Konkurrenz durch chinesische Unternehmen konfrontiert. Hinzu kommen straffe Regulierungen und Klimavorschriften der EU, steigende Produktions- und Energiekosten durch die Energiewende sowie ein sich ständig wandelnder Markt, der elektrisch betriebene Fahrzeuge favorisiert.

Besonders die Marke Audi erlebte kürzlich turbulente Zeiten. Nach dem Rücktritt von Markus Duesmann als CEO, sah sich sein Nachfolger Gernot Döllner verschiedenen ungelösten Problemen gegenüber. Trotz dieser Umstände hat Audi mit der Einführung des neuen Q6 deutlich gemacht, dass die Zukunft des Unternehmens in der Elektrifizierung liegt – ein Schritt, der zeigt, dass Verbrennungsmotoren aus der Sicht des Autobauers der Vergangenheit angehören.

Audi im Fokus der Elektromobilitätsdebatte

Sebastian Grams, ehemaliger Leiter von Audi Sport, äußerte Bedenken zur vollständigen Hinwendung Audis zum elektrischen Antrieb. In einem Interview betonte er das Risiko dieser einseitigen Strategie und verglich sie mit flexibleren Ansätzen anderer Automobilhersteller.

  • Flexibilitätsvorteil: Unternehmen mit mehreren Antriebsoptionen könnten gegenüber reinen E-Auto-Produzenten besser positioniert sein.
  • BMW vs. Audi: Indirekt deutet Grams an, dass BMWs diversifizierte Antriebsstrategie womöglich vorteilhafter ist.

Stellenabbau bei Komponentenlieferanten – ein erster Hinweis auf kommende Entwicklungen

  • Die Elektromobilität wird als bedeutende Technologie der Zukunft gesehen, aber eine schrittweise Einführung zusammen mit Kunden ist wesentlich.
  • Die vollständige Vorbereitung auf Elektromobilität erfordert geeignete Infrastruktur und angepasste Händlernetzwerke.
  • Der unausweichliche Übergang zur Elektromobilität wird zu einem spürbaren Rückgang der Beschäftigtenzahlen führen.
  • Aktuelle Einschnitte bei Zulieferern sind ein erster Anzeiger, was auch Fahrzeughersteller in naher Zukunft erwartet.

Wachsender Wettbewerb durch Chinas Automobilindustrie

Die deutsche Automobilbranche sieht sich mit ernstzunehmenden Herausforderungen durch chinesische Hersteller konfrontiert. Die Unterstützung der chinesischen Regierung spielt hierbei eine Schlüsselrolle:

  • Staatsunterstützung: Die chinesische Regierung sichert die Finanzierung der Automobilhersteller.
  • Finanzierung: Großzügige Subventionen und Fördermittel fließen in die Branche.
  • Marktbereinigung: Von den zahlreichen Herstellern werden nur wenige überleben.
  • Konkurrenzausblick: Diese überlebenden Firmen stellen eine ernste Bedrohung für den europäischen Markt dar.

Der Fokus liegt darauf, dass trotz hoher Investitionen in fast hundert Unternehmen wahrscheinlich nur eine Handvoll dominieren wird. Diese Selektion verspricht eine starke Konkurrenz für europäische Hersteller.

Entscheidungsdynamiken und ihre Auswirkungen nach dem Abgasdebakel

Nach dem Skandal um die Dieselabgaswerte wurden bei Automobilfirmen wie Audi zahlreiche neue bürokratische Strukturen eingeführt. Dies hatte eine Verlangsamung der internen Prozesse zur Folge. Die Einführung einer Vielzahl von Prozessen und Komitees sowie zusätzliche Kontrollfunktionen führten zu einer merklichen Verzögerung in der Organisation. Ziel war es, vorschnelle Entscheidungen und unkoordinierte Aktionen zu vermeiden. Allerdings resultierte dies in einer Art betrieblicher Paralyse.

  • Entwicklungszeit in China: Chinesische Autobauer verwandeln eine Idee in ein marktfähiges Produkt innerhalb von ungefähr 48 Monaten.
  • Rohstoffabhängigkeit: Bei der Elektromobilität besteht eine starke Abhängigkeit von Rohstofflieferungen aus China.
  • Struktureller Stillstand bei Audi: Neue Verwaltungsebenen und Verantwortlichkeiten haben die Reaktionsgeschwindigkeit von Audi signifikant reduziert.

Audi hätte den R8 beibehalten sollen

  • Enttäuschung über Aus: Audi hat die Produktion des R8 eingestellt, ohne ein direktes Nachfolgemodell anzubieten.
  • Symbolträchtiges Modell: Der R8, ausgestattet mit V8- und V10-Motoren, stand symbolisch für die Leistungsfähigkeit und das Prestige der Marke.
  • Strategiewechsel: Trotz seiner Bedeutung entsprach der R8 nicht der neuen strategischen Ausrichtung auf Elektrofahrzeuge.
  • Potenzial ungenutzt: Die Chance, die Fähigkeiten von Audi in den Bereichen Verbrenner- und Hybridmotoren aufzuzeigen, bleibt nun ungenutzt.
  • Elektrischer Ersatz: Ein elektrischer Ersatz ist geplant, erscheint jedoch frühestens 2026.

Von der Automobilbranche zum Schutz der Nahrungsmittel

Sebastian Grams hat seine Laufbahn in der Automobilindustrie beendet und nimmt seit dem 2. Mai 2024 die Rolle des Chief Digital Officer bei IFCO Systems an. Die Firma, die in über 50 Ländern tätig ist, spezialisiert sich auf wiederverwendbare Container für den Lebensmitteltransport. Grams‘ Ziel ist es, innovative Transport- und Logistikstrategien zu entwickeln, die dazu beitragen, die Verschwendung von Lebensmitteln weltweit zu verringern.

PositionUnternehmenTätigkeitsfeldZiel
Chief Digital OfficerIFCO SystemsWiederverwendbare LebensmittelcontainerVerminderung Lebensmittelabfall
  • Fokus: Reduktion der Lebensmittelverschwendung durch verbesserte Logistik
  • Einsatzort: Global in über 50 Ländern

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