Erst BMW, jetzt VW: Springen deutsche Autobauer bei Batteriehersteller ab?

Der Münchner Automobilhersteller BMW hat kürzlich bekannt gegeben, die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt vorerst auszusetzen. Dies geschah, da die gelieferten Batterien nicht den geforderten Qualitätsstandards entsprachen.

BMWs Entscheidung beinhaltet einen zurückgezogenen Auftrag im Wert von zwei Milliarden Euro. Obwohl dies nicht das definitive Ende der Partnerschaft bedeutet, hat es dennoch erhebliche Auswirkungen auf weitere Pläne.

Volkswagen (VW) prüft nun ebenfalls die Zuverlässigkeit und Lieferfähigkeit von Northvolt. Eine spezielle Task Force untersucht, ob es notwendig sein könnte, alternative Lieferanten zu finden.

Offizielle Stellungnahmen dazu sind bisher nicht veröffentlicht worden, doch Unternehmenskreise haben diese Informationen bestätigt.

Northvolt hatte ursprünglich ambitionierte Expansionspläne und galt als Europas Gegengewicht zu den dominanten Batterieherstellern aus China. Trotz dieser hohen Erwartungen musste das Unternehmen kürzlich zugeben, dass die Expansionsstrategien möglicherweise zu ehrgeizig waren.

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Geschäftsführer Peter Carlsson erklärte in der schwedischen Zeitung Dagens Industri, dass der Expansionsplan nun einer gründlichen Überprüfung unterzogen werde.

Speziell das geplante Batteriewerk in Heide, Norddeutschland, steht unter großer Beobachtung. Mit dem Rückzug von BMW und den anhaltenden Zweifel bei VW, wächst die Sorge um die Zukunft dieses Projekts.

Einige Experten spekulieren bereits über eine mögliche Verschiebung oder gar einen Rückzug vom Bauvorhaben.

Das Thema hat auch das Interesse und die Besorgnis von Fachzeitschriften wie dem Manager Magazin geweckt. Eine potenzielle Krise bei Northvolt könnte weitreichende Auswirkungen auf die europäische Industrie haben.

Laut dem Magazin könnte ein Scheitern von Northvolt eine Kettenreaktion auslösen, die nicht nur die Batterieproduktion, sondern auch europäische Maschinenbauer und andere Zulieferer betreffen könnte.

Die Gigafabrik in Heide befindet sich bereits im Bau, doch die Unsicherheit rund um die Lieferfähigkeit von Northvolt wirft Fragen über die Zukunft des Projekts auf. Bisher gibt es noch keine endgültigen Entscheidungen, jedoch werden die Entwicklungen von vielen Seiten aufmerksam verfolgt.

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