Deutsche Wirtschaft trifft es besonders: Autozulieferer entlassen viele Mitarbeiter

Die Automobilbranche in Europa durchläuft einen erheblichen Wandel hin zur Elektromobilität, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Beschäftigungslage hat. Besonders in Deutschland sind Automobilzulieferer betroffen, wo große Unternehmen wie Bosch signifikante Stellenstreichungen verzeichnen.

Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass die Umstellung auf umweltfreundlichere Antriebstechnologien weniger traditionelles Personal erfordert.

Der europäische Branchenverband Clepa hat auf die Besorgnis über den anhaltenden Verlust von Arbeitsplätzen hingewiesen. Eine Studie zeigt, dass seit dem Jahr 2020 insgesamt 86.000 Arbeitsplätze in der Industrie verloren gegangen sind, wobei die neuen Jobmöglichkeiten durch die Elektromobilität nur bedingt ausgleichen konnten.

Der Nettoverlust von 56.000 Stellen übertrifft sogar die Verluste der schwersten Phase der Pandemie.

Deutsche Zulieferer wie Bosch, ZF und Schaeffler planen Entlassungen

Zu den Firmen in Deutschland, die Stellen abbauen, zählen Brose, Bosch, ZF und Schaeffler. Besonders ZF wird bis zu 25% der insgesamt 54.000 Stellen kürzen.

Laut einem aktuellen Bericht ist die deutsche Industrie innerhalb Europas am meisten betroffen, mit 59% der gestrichenen Stellen. Jüngste Ankündigungen von Entlassungen verdeutlichen den Trend.

Bosch reduzierte ab Oktober die Arbeitszeiten für etwa 2300 Mitarbeiter, insbesondere am Hauptsitz in Abstatt. Insgesamt sind bei Bosch rund 7500 Positionen gefährdet, wobei fast die Hälfte in der Automobiltechnik liegt.

Magna plant, bis Ende 2026 das Werk in Neumarkt (Oberpfalz) schrittweise zu schließen, wovon 110 Mitarbeiter betroffen sind. Castwerk kündigte alle 140 Beschäftigten seines hessischen Standorts in Frankenberg zum Oktober.

Der Autositzhersteller Recaro meldete Insolvenz an, was 215 Arbeitsplätze gefährdet. Zudem könnte der deutsche Zulieferer ZF bis zum Jahr 2030 bis zu 18.000 Abgänge verzeichnen.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) berichtet, dass 2023 knapp 780.000 Personen in der Branche tätig waren, was einen Rückgang von etwa 52.900 Stellen seit 2018 bedeutet.

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