Das sind die Gründe, warum Chinas Autoriese BYD in Deutschland floppt

Der chinesische Autohersteller BYD hat in Deutschland einen schwierigen Start hingelegt. Die Verkaufszahlen sind niedrig und Konflikte mit dem Importeur erschweren die Situation zusätzlich.

Das Interesse von Verbraucherinnen und Verbrauchern an Elektrofahrzeugen aus China hat sich als kurzlebig herausgestellt. Trotz dieser Herausforderungen bleibt BYD entschlossen, sich auf dem europäischen Markt zu behaupten.

Die deutsche Automobilindustrie steht vor signifikanten Veränderungen, insbesondere durch den wachsenden Einfluss chinesischer Marken. Viele beobachten, wie deutsche Hersteller unter der Umstellung zur Elektromobilität leiden, während chinesische Marken zunehmend bevorzugt werden.

Diese Dynamik stellt Firmen wie Volkswagen und Mercedes vor erhebliche Hürden, da der chinesische Markt zuvor ein wichtiger Absatzmarkt für sie war.

Deutsche in China verärgert, Chinesen in Deutschland gestresst

Deutsche Automarken behaupten weiterhin ihre Dominanz im heimischen Elektroautomarkt. VW führt die Statistik mit etwa 32.000 zugelassenen Elektrofahrzeugen an.

Es folgen Tesla und BMW mit je etwa 23.000 Fahrzeugen, während Mercedes auf etwa 18.000 Zulassungen kommt. Inmitten dieser starken Konkurrenz hat die chinesische Marke BYD Schwierigkeiten, Fuß zu fassen.

Von Januar bis Juli 2024 wurden lediglich 1.432 ihrer elektrischen Fahrzeuge in Deutschland registriert, was hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Erfolge und Rückschläge

Eine Ausnahme im chinesischen Exporterfolg nach Deutschland ist die Marke MG, die sich mit 12.549 Verkäufen einen beachtlichen Platz gesichert hat, sogar vor etablierten Marken wie Skoda. Im Gegensatz dazu kämpft BYD mit einem schwachen Absatz und internen Konflikten mit ihrem Importeur, was ihren Erfolg in Europa merklich beeinträchtigt.

Drei Hauptgründe tragen zu den aktuellen Herausforderungen von BYD auf dem deutschen Markt bei.

1. BYD: Qualität reicht nicht aus

Die Fahrzeuge von BYD sind zweifellos nicht schlecht. Dennoch bleiben sie im Vergleich mit der derzeitigen Batterietechnologie nicht überlegen gegenüber anderen Marken wie VW, Hyundai oder Tesla.

Bereiche wie Lenkung und Fahrwerk entsprechen noch nicht dem europäischen Standard. Einige Konkurrenten aus China haben in diesen Aspekten bereits mehr überzeugt.

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2. Die Autos sind immer noch zu kostspielig

Der Wertverlust eines Fahrzeugs von einer chinesischen Marke ist deutlich höher, was den Preisunterschied zu etablierten Herstellern verringert. Obwohl BYD in China führend ist, gilt die Marke in Deutschland als unbekannt.

Aus Kundensicht ist die Marke nicht etabliert, was den Wert des Autos beeinträchtigt.

3. Die schwächelnde Markenkommunikation der chinesischen Unternehmen

Ein peinlicher Fehler war es, dass die Webseite www.byd.de nicht gesichert wurde, wo jetzt etwas vollkommen anderes beworben wird als Elektroautos. Während der Fußball-Europameisterschaft, bei der BYD als Hauptsponsor auftrat, versäumte es das Unternehmen, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Obwohl der Auftritt die Marke sicherlich bekannter machte, war die Strategie fragwürdig. Statt sich als „größter NEV-Hersteller“ zu präsentieren, blieb unklar, dass dies „New Energy Vehicles“ bedeutet, ein Begriff, der hierzulande weitgehend unbekannt ist.

Werbestrategie:

  • Nutzung von linearem Fernsehen, einem aussterbenden Medium
  • Fehlende Influencer-Kampagnen
  • Keine provokanten, frischen Werbespots oder viralen Kampagnen

Verglichen mit den kraftvollen Kampagnen von Toyota oder den frechen Spots von Renault, wirkte der Ansatz der Chinesen eher blass. Die Werbestrategie fehlte es an der Kreativität und Schärfe, die in der heutigen digitalen Welt unerlässlich sind, um deutliche Marktimpulse zu setzen.

Ist das das Ende für BYD in Deutschland? Wohl kaum

Chinas Automobilindustrie verfolgt eine Strategie, die stark auf langfristiges Wachstum ausgerichtet ist. Diese Herangehensweise unterscheidet sich von der grünen, ideologisch geprägten Klima- und Verkehrspolitik Deutschlands und der EU.

BYD wird sich zwar nach Rückschlägen neu aufstellen, aber auch seine Stärken nutzen, um gegenüber der Konkurrenz zu punkten. Ein wesentlicher Vorteil für China ist die erhebliche finanzielle Unterstützung der heimischen Elektroauto-Hersteller.

BYD plant, in Europa selbst zu produzieren, mit neuer Fabrik in Ungarn, was die Produktionskosten senkt. Erwartet wird, dass BYD wie MG verstärkt über den Preis konkurriert.

Das bedeutet: Autos sollen in Europa erschwinglicher werden. Für potenzielle Autokäufer, besonders bei Interesse an Elektroautos, ist das eine positive Entwicklung.

Je mehr Wettbewerbsdruck von chinesischen Herstellern auf den Markt ausgeübt wird, desto besser sind die Aussichten für günstigere Autopreise. Dies wird den Kauf eines Fahrzeugs attraktiver gestalten, wodurch etablierte Unternehmen in Bedrängnis geraten könnten.

Somit sind die Planung und die Investitionen von BYD auch für die Zukunft von großer Bedeutung.

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