Chinesischer Autobauer stellt Europa-Geschäft ein und entlässt alle Mitarbeiter

Die Great Wall Motor (GWM) Deutschland GmbH stellt zum 31. August 2024 ihren Betrieb vollständig ein und wird alle rund 100 Mitarbeiter entlassen. Künftig wird das Europageschäft von China aus gesteuert, was eine signifikante Veränderung in der Managementstruktur des Unternehmens darstellt. Dies bedeutet jedoch nicht das Ende der Aktivitäten von GWM in Europa. Die Zusammenarbeit mit der Emil-Frey-Gruppe wird fortgesetzt, wobei diese jetzt den Import und das Händlernetzwerk betreut und mit Ansprechpartner in China kommuniziert.

Die Entscheidung zur Schließung des deutschen Hauptsitzes wurde aufgrund schwieriger globaler Marktbedingungen und drohender Strafzölle getroffen. Das ursprüngliche Ziel, bis 2025 eine Million Fahrzeuge pro Jahr im Ausland zu verkaufen, wurde nun auf 2030 verschoben. Ein wesentlicher Anteil dieser Verkäufe soll auf Premium-Modelle entfallen.

Obwohl GWM den Betrieb in Deutschland einstellt, arbeitet das Unternehmen weiterhin an der Expansion und Entwicklung neuer Modelle. Diese neuen Modelle werden voraussichtlich in 18 bis 24 Monaten auf den europäischen Markt kommen, vorbehaltlich der erforderlichen Homologationsprozesse. Eine eigene Fertigung in Europa steht in einem Zeitfenster von zwei bis vier Jahren zur Diskussion.

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GWM wird sein europäisches Teilelager von Nürnberg nach Amsterdam verlagern und dessen Größe verdoppeln, um besseren Service für die Kunden in der Region zu bieten.

Exportreichweite von GWM:

  • Export in über 170 Länder und Regionen
  • Über 1.000 Verkaufsstellen außerhalb Chinas
  • Mehr als 14 Millionen Nutzer weltweit
  • Absatz von mehr als 1,4 Millionen Fahrzeugen außerhalb Chinas

Fahrzeugverkauf im Jahr 2023:

JahrVerkauften Fahrzeuge (in Millionen)Wachstum im Vergleich zum Vorjahr (%)
20231,2> 15 %

Die Zukunft der Steuerung des europäischen Geschäfts aus China bleibt abzuwarten. GWM beabsichtigt, sich auf bestehende Märkte wie Deutschland, Großbritannien, Irland, Schweden und Israel zu konzentrieren und keine neuen Märkte in Europa zu erschließen. Die Emil-Frey-Gruppe wird dabei eine zentrale Rolle spielen, indem sie den Import und das Händlernetzwerk weiterhin betreut.

Die Herausforderung liegt nun darin, ob diese veränderte Struktur langfristig erfolgreich sein wird. GWM glaubt fest daran, dass durch die Verlagerung und die fokussierte Marktstrategie weiterhin Erfolg in Europa erzielt werden kann. Dies erfordert eine kontinuierliche Anpassung an die sich wandelnden Marktbedingungen und eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen und Standorten des Unternehmens.

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