Die Strafzölle der EU gegen chinesische Elektroautos sind noch nicht rechtskräftig, doch schon die Ankündigung zeigt Wirkung: Ein Marktforschungsunternehmen stellt einen Rückgang der E-Auto-Importe aus China um 45 Prozent fest.
Ankündigung löst schnelle Reaktionen aus
Anfang Juli kündigte die EU an, rückwirkend ab dem 5. Juli hohe Strafzölle auf Elektroautos aus China zu erheben. Obwohl die endgültige Entscheidung erst im November fallen soll, hat allein die Drohung bereits erhebliche Auswirkungen: Laut dem Marktforschungsunternehmen Dataforce fielen die Importe von chinesischen Elektroautos nach Europa im Juli um 45 Prozent.
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Viele Hersteller haben offenbar versucht, Importe noch im Juni abzuwickeln, um die drohenden Zölle von bis zu 36,3 Prozent zu umgehen. Bis zum 5. Juli galten die seit Jahren unveränderten Einfuhrzölle von zehn Prozent. Zusätzlich könnte die seit Jahresbeginn sinkende Nachfrage nach Elektroautos eine Rolle spielen.
Unterschiedliche Auswirkungen in den EU-Staaten
Für die Analyse hat Dataforce die Importzahlen aus 16 EU-Ländern untersucht. Die größten Märkte sind in diesen Zahlen enthalten und das Endergebnis dürfte sich nur geringfügig ändern.
In Deutschland sank der Marktanteil chinesischer Elektroautos von 13 Prozent im Juni auf 8 Prozent im Juli. In Frankreich fiel der Anteil von acht auf fünf Prozent. Im Gegensatz dazu stieg der Marktanteil in Großbritannien, das nicht mehr zur EU gehört.
Die EU-Kommission hat ihre Pläne, die Zölle zu erheben, bekräftigt und nach Reklamationen der Hersteller einige Sätze nach unten angepasst. Beispielsweise wurde der Einfuhrzoll für Tesla-Autos aus China von 20,8 auf 9 Prozent gesenkt.
Für BYD sanken die Zölle von 17,4 auf 17 Prozent, für Geely von 19,9 auf 19,3 und für SAIC von 37,6 auf 36,3 Prozent. Diese zusätzlichen Gebühren kommen zu den bisherigen zehn Prozent Einfuhrzoll hinzu.