Absurde Wendung: Dieses Land stellte E-Auto-Bonus nach nur neun Stunden ein

In Italien wurde zu Beginn dieser Woche ein heiß erwartetes Subventionspaket für erschwingliche Elektroautos freigegeben. Die Nachfrage war so groß, dass das bereitgestellte Budget noch am selben Tag erschöpft war. Dieses Phänomen der schnellen Mittelbindung ist kein Einzelfall in Europa.

Elektroautos bleiben in Europa trotz wachsender Nachfrage teuer und daher für viele nicht erschwinglich. Viele europäische Staaten haben Förderprogramme eingeführt, um den Übergang zur Elektromobilität zu unterstützen. Dennoch reicht diese Unterstützung oft nicht aus, wie man besonders im Süden Europas sieht.

Ansturm auf italienischen Ecobonus

Auf Italiens Straßen sind viele ältere Euro-3-Pkw unterwegs, etwa elf Millionen an der Zahl. Gleichzeitig liegt der Anteil neu zugelassener Elektroautos mit nur 4,4 Prozent weit unter dem europäischen Durchschnitt. Diese Situation hat die italienische Regierung erkannt und reagiert.

2022 beschloss der Staat, ein umfangreiches Förderprogramm zur Förderung der Elektromobilität zu starten. Letzten Montag konnten die Italiener ihre Anträge für den Ecobonus einreichen. Die Resonanz war überwältigend. Innerhalb von nur neun Stunden war das geplante Budget von etwa 200 Millionen Euro für die Kaufhilfe von E-Autos vollständig aufgebraucht.

Es gibt jedoch noch weitere 400 Millionen Euro, die für andere Förderarten zur Verfügung stehen. Trotz der Kritik an der EU-Entscheidung, ab 2035 keine Verbrenner mehr zuzulassen, zeigt das Interesse der Italiener an der Förderung, dass sie bereit sind, sich auf umweltfreundlichere Alternativen einzulassen.

Wer profitiert vom E-Auto-Kaufzuschuss in Italien?

Italien unterstützt gezielt einkommensschwache Familien mit Zuschüssen für den Kauf von Elektroautos. Personen mit einem Einkommens- und Vermögensindikator unter 30.000 Euro können den maximalen Zuschuss von 13.750 Euro erhalten. Zusätzlich müssen sie ein altes Auto mit maximal der Abgasnorm Euro 2 verschrotten und einen neuen Wagen kaufen.

Der neue Stromer darf nicht mehr als 20 Gramm CO₂ pro Kilogramm ausstoßen und höchstens 35.000 Euro kosten. Da preisgünstige Elektroautos noch selten sind, ist die Auswahl der Autos, die sich für den Zuschuss qualifizieren, begrenzt.

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Wie sieht es im Rest Europas aus?

Frankreich führte Anfang des Jahres das „Sozial-Leasing“ ein, bei dem Bürger monatlich bis zu 150 Euro für Elektrofahrzeuge erhalten konnten. Die maximale Anzahl der Förderanträge war bereits im Februar erreicht. Daher besteht die Möglichkeit, dass das Programm im nächsten Jahr erneuert wird.

Österreich plant, sein staatliches Förderprogramm auch 2024 fortzusetzen und stellt hierfür 114,5 Millionen Euro bereit. Käufer eines Elektrofahrzeugs können bis zu 5.000 Euro Förderung erhalten.

In Deutschland ist die staatliche Förderung für Elektromobilität seit Dezember 2023 erschöpft. Der Umweltbonus, der ursprünglich bis Ende 2025 reduziert weiterlaufen sollte, wurde eingestellt. Ebenso gibt es keine Zuschüsse mehr für heimische Wallboxen. Derzeit können E-Autobesitzer nur noch von regionalen Förderprogrammen und der THG-Quote profitieren.

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