2 Jahre, 97.000 km: So steht es um den Akku bei Schnellladung

Viele Menschen wissen, dass schnelles Laden als schädlich für E-Auto-Batterien gilt. Dennoch stellt sich die Frage, was tatsächlich passiert, wenn man alle Tipps ignoriert und sein Elektroauto konsequent an Schnellladestationen auflädt. Ein bekannter Batterie-Experte hat genau diese Situation untersucht.

Der YouTuber Bjørn Nyland ist bekannt für seine Analysen von Reichweiten und Batterien bei Elektroautos. In seinem neuesten Video präsentiert Nyland ein Tesla Model 3 Long Range, das einem Bekannten gehört. Das bemerkenswerte an diesem Fahrzeug: Es wurde in nur zwei Jahren fast ausschließlich an Superchargern geladen und hat beeindruckende 96.300 Kilometer auf dem Tacho.

Tesla-Taxi lädt fast ausschließlich am Supercharger: Was bedeutet das für die Batterie?

Ein 2021er Model 3 Long Range aus Teslas Gigafactory in Fremont wurde vorwiegend als E-Taxi genutzt. Schnellladegeräte waren hierbei fast die einzige Ladeoption. 93,9 % der geladenen Energiemenge kamen aus DC-Ladungen, insgesamt etwa 16.500 kWh. Der Anteil der AC-Ladungen lag bei lediglich 6,1 %. Die eingesetzte Panasonic-Antriebsbatterie unterscheidet sich von Modellen aus anderen Serien, die oft LG-Batterien verwenden.

EnergiequelleEnergieanteil
DC-Ladungen93,9 %
AC-Ladungen6,1 %

Ständiges Schnellladen könnte längerfristig Auswirkungen auf die Batterielebensdauer haben. Die Batterie des Teslas musste häufig und schnell aufgeladen werden, was möglicherweise die Zellchemie beeinflusst.

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„Massive“ Ladeverluste nach nur zwei Jahren Nutzung

Das Tesla Model 3 LR zeigt nach zwei Jahren der Nutzung eine erhebliche Verringerung der Batteriekapazität. Anfangs betrug die verfügbare Kapazität des Akkus 77,8 kWh, davon waren etwa 74,7 kWh tatsächlich nutzbar. Nun verbleiben laut Analysesoftware nur noch 63,5 kWh Kapazität, von denen lediglich etwas über 60 kWh genutzt werden können.

Details der Degradation

  • Originalkapazität: 77,8 kWh
  • Ursprünglich nutzbar: 74,7 kWh
  • Verbleibende Kapazität: 63,5 kWh
  • Derzeit nutzbar: Etwas mehr als 60 kWh

Dies entspricht einer Batteriedegradation von etwa 15 Prozent innerhalb von zwei Jahren. Nyland, der die Tests durchführte, bemerkte, dass das Fahrzeug weniger als 100.000 Kilometer gefahren ist, was diese Degradation besonders bemerkenswert macht.

Laut Nyland sind mehrere Faktoren für diesen Verlust verantwortlich. Häufige Schnellladungen verursachen hohe Temperaturen, die in Kombination mit extrem niedrigen oder hohen Ladezuständen die Batterie stark belasten können. Auch lange Ladezeiten an Schnellladestationen spielen eine Rolle.

Empfehlungen zur Ladepraxis

  • Vermeiden Sie häufige Schnellladungen. Nutzen Sie nach Möglichkeit eine heimische Wallbox.
  • Beenden Sie den Ladevorgang, sobald der gewünschte Ladezustand erreicht oder der Akku voll ist.

Diese Maßnahmen können dazu beitragen, die Lebensdauer der Batterie zu verlängern und die Degradation zu minimieren.

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