Der Akku eines Elektroautos kann bis zu 50 Prozent des Neuwagenwerts ausmachen. Deshalb beeinflusst die Lebensdauer der Batterie nicht nur die Reichweite, sondern auch den Wert des Fahrzeugs. In einem aktuellen Test verhielt der VW ID.4 schlechte Bewertungen, was auf ernsthafte Batterieprobleme hinweist.
Björn Nyland, ein in Norwegen bekannter YouTuber mit über 300.000 Abonnenten, testete den VW ID.4 auf Bitten eines schwedischen Bekannten. Dieser hatte Probleme mit der Batterie seines Fahrzeugs, die von Volkswagen bisher jedoch unbeachtet blieben. Nylands Testbericht, den er auf YouTube veröffentlichte, bestätigt die bestehenden Bedenken.
🔥 HOT NEWS
- Ex-VW-Chef kassiert täglich 3100 Euro: So hoch ist seine Rente lesen
- Opel-Chef: Warum es in Deutschland keine günstigen E-Autos geben kann lesen
- Umfrage: Diese Antriebsart wird von vielen als Elektro-Alternative gesehen lesen
- Wer Elektro fährt, könnte aus diesem Grund große Verluste machen lesen
- VW startet neue E-Automarke mitten in der Krise lesen
Reichweite von 222 Kilometern bei voller Akkuladung
Der deutsche Stromer hat bereits 113.000 Kilometer auf dem Tacho, was für ein zweieinhalb Jahre altes Auto normal ist. Der Besitzer lädt das Auto meist zu Hause bis zu einem Niveau von 80 Prozent. Nur bei jedem fünften Mal wird das Fahrzeug an einem Schnelllader angeschlossen.
Nyland brachte den 77-kWh-Akku an der Ladesäule auf 100 Prozent. Die angegebene Reichweite beträgt hier 285 Kilometer. Nyland testete die Reichweite bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h auf der Autobahn. Nach 222 Kilometern war der Akku leer und das Fahrzeug musste aufgeladen werden, um Schäden zu vermeiden.
Die 10 teuersten Luxus-Autos der Welt
Kapazitätsverlust von mehr als 20 Prozent nicht zu begründen
Beim Tester führte die Überprüfung des VW ID.4 zu enttäuschenden Ergebnissen. Die ursprünglich angegebene Batteriekapazität beträgt offenbar nur noch etwa 56 kWh, was einem Verlust von rund 23 Prozent entspricht. Dieser nennenswerte Rückgang lässt sich nicht ohne Weiteres auf gewöhnliche Verschleißerscheinungen zurückführen. Auch die während des Tests herrschenden leichten Minusgrade können diesen Verlust nicht hinreichend erklären, da die Batterie sowohl während der Fahrt als auch beim Laden im optimalen Temperaturbereich lag.
Zum Vergleich wurde ein älteres Tesla Model S herangezogen, das in etwa acht Jahren über doppelt so viele Kilometer zurücklegte wie der VW. Dennoch verzeichnete der Tesla nur einen Kapazitätsverlust von etwa 12 Prozent. Zudem wurde der Tesla weit häufiger an Schnellladestationen aufgeladen, was beim VW nicht der Fall war. Dieser Vergleich legt nahe, dass der VW ID.4 vermutlich nur etwa fünf bis zehn Prozent Kapazität hätte verlieren dürfen und nicht die festgestellten 23 Prozent.
Am Ende der Fahrt rät der Tester seinem Bekannten, sich erneut an Volkswagen zu wenden und das Problem zu dokumentieren, idealerweise mit einem Beweisvideo. Selbst wenn der VW ID.4 öfter voll aufgeladen oder länger am Schnelllader gehangen hätte, wäre der Verlust von 23 Prozent nicht erklärbar. Sollte sich tatsächlich herausstellen, dass bestimmte Akku-Module versagten, wäre das weniger problematisch als ein generelles Problem mit der Batterielebensdauer, welches viele ID.-Modelle betreffen könnte. Es wird auch angemerkt, dass kürzlich ein VW ID.3 bei winterlichen Bedingungen ähnliche Reichweitenprobleme hatte.