Volkswagen sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die ein Umdenken und zusätzliche Maßnahmen notwendig machen, um das Unternehmen langfristig wirtschaftlich stabil und zukunftsfähig zu gestalten. Eine interne Mitteilung im Intranet des Wolfsburger Autoherstellers gibt Einblicke in aktuelle Antworten des Managements und der internen 360°-Redaktion, die sich mit den aktuellen drängenden Fragen der Mitarbeitenden beschäftigen.
Die Lage des Unternehmens hat sowohl Geschäftspartner als auch die Öffentlichkeit in den letzten Monaten zunehmend beschäftigt. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf dem „Performance Programm“, das bereits 2023 eingeführt wurde.
Ziel dieses Programms ist es, in Anbetracht der hohen Herausforderungen innerhalb der Automobilindustrie, Einsparungen von 10 Milliarden Euro bis zum Jahr 2026 zu erzielen. Volkswagen betont, dass das aktuelle wirtschaftliche Umfeld weitere Maßnahmen erfordert, um am Markt bestehen zu können.
In Bezug auf die kritische Frage, ob das Performance Programm ursprünglich unzureichend geplant wurde, stellt Volkswagen klar, dass es bereits viele Verbesserungen hervorgebracht hat. Hierbei ist es entscheidend, dass alle Unternehmensbereiche aktiv in den Prozess eingebunden werden, um optimale Effizienzen zu erreichen.
Trotz dieser Anstrengungen sieht sich Volkswagen angesichts der gegenwärtigen Marktentwicklung gezwungen, weiter zu handeln. Hoch sind auch die Erwartungen an die Marke Volkswagen Pkw, die bis 2026 eine Mindestrendite von 6,5 Prozent erreichen soll.
Die äußeren Umstände im Automobilmarkt haben sich signifikant verändert. Nach der Pandemie bleibt der Gesamtmarkt unter den Vorkrisenniveaus, erschwert durch hohe Energie-, Arbeitskosten und zusätzlichen bürokratischen Aufwand.
Neue Wettbewerber vor allem aus China drängen auf den Markt, was den Druck auf Kosten- und Preisstruktur bei Volkswagen erhöht. Der Konzern sieht sich deshalb gezwungen, die Effizienz weiterhin zu steigern und Kosten weiter zu drücken.
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Volkswagen betont, dass die gegenwärtigen Effizienzmaßnahmen nicht allein auf Kostensenkungen abzielen, sondern auch der Vereinfachung der Prozesse dienen. Zu den neun Handlungsfeldern des Programms zählen u.a. die Administration, technische Entwicklung und Materialkosten. Bereits dabei erzielte Fortschritte beinhalten die Reduktion von Produktkomplexität, Beschleunigung von Entwicklungsprozessen, und eine intensivere Zusammenarbeit mit Lieferanten.
Ein innovativer Ansatz zeigt sich in der verkürzten Entwicklungszeit für neue Modelle, die durch erhöhte Digitalisierung erreicht wird.
Die finanziellen Ergebnisse von Volkswagen sind derzeit ein weiteres zentrales Thema des Unternehmens. Es besteht kein Zweifel, dass das aktuelle operative Ergebnis den Herausforderungen nicht gewachsen ist.
Trotz eines Gewinns von 10 Milliarden Euro im ersten Halbjahr, überragen die notwendigen Investitionen in neue Fahrzeugprojekte und die Elektromobilität diese Einkünfte erheblich. Damit muss die finanzielle Lage verbessert werden, um langfristige Investitionen betreiben zu können.
Geplante Umstrukturierungen:
- Verlagerung von Produktionen – Fokussierung auf neue Märkte
- Rationalisierung interner Prozesse – Eintreten für mehr Effizienz
- Stärkung strategischer Partnerschaften – Zusammenarbeit mit innovativen Unternehmen
Effizienzmaßnahmen:
- Verkürzung der Entwicklungszeit für neue Modelle
- Reduzierung der Komplexität durch Variantenbeschränkung
- Optimierung der After Sales Prozesse
Schwierigkeiten in der Produktion sind nicht zuletzt auf die hohen Kosten an deutschen Standorten zurückzuführen. Infolge dessen werden mögliche Werksschließungen diskutiert.
Im Hinblick auf die angestrebten Einsparungen sucht das Management den Dialog mit Betriebsrat und Gewerkschaften, um tragfähige Lösungen zu entwickeln. Hierbei wird die Wettbewerbsfähigkeit der Standorte in Deutschland kritisch bewertet.
Zusammenfassend versucht Volkswagen den Spagat zwischen Einsparungen und nötigen Investitionen für die Zukunft. Die Frage nach der Standortstrategie und der Weiterentwicklung der Marke Volkswagen bleibt zentral, da der Konzern weiterhin großen Wert auf den Wirtschaftsstandort Deutschland legt und in neue Technologien investieren möchte.