VW: „Keine Alternative zum Elektroauto“

Der Übergang zu Elektromobilität beschäftigt viele Automobilhersteller weltweit, darunter auch Volkswagen. Das Unternehmen verfolgt ehrgeizige Pläne zum Ausbau seiner eigenen Batteriezellfabriken, um bis 2030 eine Akkukapazität von 200 Gigawattstunden zu erreichen.

Diese Zielsetzung ist jedoch flexibel, da die Nachfrage nach Elektroautos kontinuierlich beobachtet wird.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist die Investition von 15 Milliarden Euro in Batteriezellen, um die Abhängigkeit von asiatischen Herstellern zu reduzieren. Die Batterie wird als Schlüsseltechnologie eines Elektroautos betrachtet und erhält somit eine Bedeutung, die mit der des Motors bei herkömmlichen Fahrzeugen vergleichbar ist.

Angesichts der schwankenden Nachfrage ist es wichtig, flexibel zu bleiben und auf die langfristige Entwicklung zu setzen, die eindeutig in Richtung eines batteriebetriebenen Antriebs tendiert.

„Wir müssen selbst ans Lenkrad“

Zentrale Akteure wie Tesla und BYD haben erkannt, wie wichtig es ist, ihre eigenen Batterien zu entwickeln. Auch Volkswagen strebt in der Batterietechnik eine Spitzenposition an, vergleichbar mit ihrer aktuellen Stellung in der Verbrennungsmotorentechnik.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Konzern die Führungsrolle übernehmen und die strategischen Entscheidungen in eigene Hände nehmen. Der derzeitige Zustand wird beschrieben, als ob westliche Autohersteller lediglich den Passagiersitz einnehmen.

Die Richtung wird von anderen bestimmt. Deshalb muss Volkswagen aktiv das Steuer übernehmen.

Im Jahr 2021 verkündete Volkswagen den Bau von sechs Zellfabriken. Davon sollten fünf eigenständig und eine in Kooperation mit dem schwedischen Partner Northvolt entstehen.

Der Plan wurde inzwischen angepasst, sodass neben der Zusammenarbeit mit Northvolt nur noch drei eigene Fabriken realisiert werden sollen. Ursprünglich plante das Unternehmen mit seiner Batteriesparte PowerCo fünf Fabriken, die jeweils eine Kapazität von bis zu 40 GWh pro Jahr erreichen sollten.

Dies wäre ausreichend gewesen, um etwa 2,5 Millionen Elektrofahrzeuge zu versorgen.

Nordamerika hat sich aufgrund von staatlicher Förderung und günstigen Strompreisen als attraktiver Produktionsstandort herausgestellt. Volkswagen hat darauf reagiert und seine Kapazitäten entsprechend umstrukturiert.

Anstelle von mehreren Fabriken konzentriert sich Volkswagen nun auf die Errichtung einer großen Produktionsstätte in Ontario, Kanada. Die geplante Kapazität an den Standorten in Salzgitter, Valencia und Ontario beträgt derzeit bis zu 170 GWh, was weniger ist als die ursprünglich vorgesehenen 200 GWh.

Bei wachsendem Bedarf könnten die Werke in Valencia und Ontario problemlos erweitert werden. In Salzgitter stellen jedoch Platzbeschränkungen eine Herausforderung dar.

Ob und wann es in Spanien und Kanada zum Ausbau kommen wird, ist derzeit noch offen, aber bis 2030 wäre dies durchaus realisierbar, wenn nötig.

„Wir sind anpassungsfähig“

Die Ambitionen, eine Produktionskapazität von 200 GWh zu erreichen, bleiben bestehen, sind jedoch flexibel gestaltet. Die Errichtung von Batteriezellfabriken ist nicht das alleinige Ziel; vielmehr richtet sich ihre Ausweitung nach den Marktentwicklungen für Elektroautos.

Bei der Kundschaft herrscht eine Zurückhaltung beim Wechsel zu Elektrofahrzeugen. Volkswagen, gut positioniert im Markt, bleibt trotzdem zuversichtlich.

Der Automobilhersteller hat frühzeitig auf Elektromobilität gesetzt und ist führend im Verkauf von E-Fahrzeugen unter etablierten Marken. Interessanterweise entwickelt sich der Markt unterschiedlich in verschiedenen Regionen.

Ein Beispiel ist China, wo im Juli erstmals mehr Elektroautos als Verbrennungsmotoren verkauft wurden. Dank des breiten Portfolios, das sowohl auf traditionelle als auch auf Hybride setzt, kann man dynamisch auf Marktschwankungen reagieren.

Die Führungskräfte bei Volkswagen sind sich sicher: Die Zukunft gehört den Elektrofahrzeugen. Trotz erheblicher Anstrengungen in der Transformation der Branche gibt es Verunsicherung bei den Verbrauchern.

Es wird oft behauptet, dass die Durchsetzung des Elektroautos ungewiss ist, doch diese Ansicht wird von den Verantwortlichen bei Volkswagen nicht geteilt.

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E-Autos für die CO2-Ziele entscheidend

In der Diskussion um das europäische Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 äußerte sich ein führender Vertreter der Automobilindustrie kritisch. Er betonte, dass es im Volumensegment der Neuwagen keine technologisch besseren Alternativen zum batterieelektrischen Antrieb gibt.

Planungssicherheit ist für die Hersteller wichtig, da Milliarden investiert wurden, um in den kommenden Jahren auf die Produktion von Elektrofahrzeugen umzustellen.

Elektrofahrzeuge sind die notwendige Lösung für den Klimaschutz im Verkehr, da alternative Technologien nicht ausreichen, um die CO2-Ziele zu erreichen. Die Herausforderung liegt in der Kostenstruktur der Batterien, welche maßgeblich von Rohstoffen und der verwendeten Batteriechemie beeinflusst wird.

Eisenphosphatbatterien (LFP) bieten hierbei deutliche Kostenvorteile gegenüber den üblichen NMC-Speichern (Nickel-Mangan-Cobalt) in Europa.

Der Übergang zu LFP-Batterien wird als notwendiger Schritt gesehen, um günstigere Elektrofahrzeuge anzubieten. Diese Technologie wird bald Teil des Portfolios eines großen Herstellers sein.

Rückblickend hätte dieser Konzern früher auf LFP-Batterien im Einstiegssegment setzen sollen, um die Umstellung auf E-Mobilität effizienter zu gestalten.

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