Finanzminister Christian Lindner hat den Vorschlag gemacht, dass Autos mit Verbrennungsmotoren, die mit E-Fuels betrieben werden, steuerlich ähnlich wie Elektrofahrzeuge behandelt werden sollten. Diese Maßnahme könnte einen positiven Einfluss auf den Klimaschutz haben.
Gleichzeitig kann dies die Anfangskosten für Autofahrer erheblich erhöhen.
Trotz dieser Vorschläge setzen viele Autohersteller ihren Schwerpunkt auf Elektromobilität. Die technologische Umstellung bringt unterschiedliche Ansätze mit sich, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen darstellen.
E-Fuels nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf
E-Fuels sind innovative Kraftstoffe, die im Wesentlichen durch die Kombination von Wasser und Kohlendioxid erstellt werden. Diese Kraftstoffe funktionieren ähnlich wie synthetisches Benzin und benötigen zur Herstellung elektrische Energie, weshalb sie den Zusatz „E“ tragen.
Typischerweise stammen E-Fuels aus Biomasse wie Raps oder Weizen. Dabei ist die Nutzung von Palmöl in Deutschland nicht mehr erlaubt.
Es besteht die theoretische Möglichkeit, E-Fuels direkt aus Wasserstoff oder atmosphärischem Kohlendioxid zu erzeugen, obwohl diese Methoden noch nicht weit verbreitet sind.
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Klimafreundlicher Treibstoff für alle Verbrennungsmotoren
E-Fuels bieten im Gegensatz zu Benzin und Diesel einen entscheidenden Vorteil: Ihre Emissionen sind nahezu klimaneutral. Diese Kraftstoffe setzen bei der Verbrennung nur das CO2 frei, das zuvor in den Ausgangsmaterialien gespeichert war.
Wenn die E-Fuels vollständig aus dem in der Luft enthaltenen CO2 produziert werden, kann ihre Nutzung tatsächlich klimaneutral erfolgen.
Ein signifikanter Vorteil von E-Fuels ist ihre Kompatibilität mit heutigen Verbrennungsmotoren. Viele dieser Motoren können die synthetischen Treibstoffe einfach als Ersatz verwenden.
Besonders vielversprechend ist der Einsatz in Bereichen, in denen Strom als Treibstoff schwer ersetzbar ist, wie in der Schifffahrt und Luftfahrt.
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4,50 Euro pro Liter E-Kraftstoff, erst 2050 gleich teuer wie Benzin
E-Fuels, auch als synthetische Kraftstoffe bekannt, sind momentan mit beträchtlichen Kosten verbunden, ungefähr 4,50 Euro pro Liter. Dieser hohe Preis resultiert aus dem intensiven Energiebedarf bei der Herstellung.
Dabei wird sowohl Wasserstoff durch Elektrolyse aus Wasser gewonnen, als auch CO2 aus Pflanzen oder der Luft extrahiert. Jeder dieser Schritte erfordert signifikante Mengen an Energie, was zu einem erheblichen Energieverlust führt.
Diese Umwandlungsprozesse machen E-Fuels auch aus energetischer Sicht weniger effizient. Ein Auto, das mit E-Fuels betrieben wird, verbraucht auf derselben Strecke etwa das Fünffache der Energie eines Elektroautos.
Aus dieser Perspektive könnte es sinnvoller sein, Elektrofahrzeuge oder Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb zu priorisieren, um Energie besser zu nutzen.
Zusätzlich zu den Produktionskosten kommen noch verschiedene Steuern und Abgaben hinzu. Insbesondere die CO2-Steuer sollte auf klimaneutrale Kraftstoffe eigentlich nicht anfallen, wird jedoch oft mit einkalkuliert.
Ein Preisgleichstand mit herkömmlichem Benzin wird erst um das Jahr 2050 erwartet.
E-Fuels benötigen keine neue Infrastruktur
E-Fuels bieten den Vorteil, dass keine neue Tankinfrastruktur erforderlich ist, im Gegensatz zu Elektroautos. Bestehende Tankstellen können weiterhin genutzt werden.
Ein Beispiel für die Anwendung bestehender Infrastruktur ist der Öko-Diesel HVO100 aus Reststoffen, der bereits an Tankstellen erhältlich ist. Die Herstellungskosten der E-Fuels sollen in den kommenden Jahren unter zwei Euro pro Liter liegen und könnten bis 2050 sogar auf etwa einen Euro pro Liter sinken.
Dies würde die E-Fuels in puncto Preis mit fossilem Benzin vergleichbar machen, dessen Kosten durch die Inflation bis dahin weiter steigen könnten.
E-Fuels in der Luftfahrt: Fluggesellschaften zeigen Zurückhaltung bei Klimainvestitionen
E-Fuels, eine Alternative zu herkömmlichem Kerosin, haben insbesondere im Bereich der Luftfahrt Potenzial für eine nachhaltigere Zukunft. Die Einführung wird jedoch durch erhebliche Kostenbarrieren erschwert.
Fluggesellschaften sehen sich mit großen Herausforderungen konfrontiert, da Treibstoff etwa 35 bis 40 Prozent ihrer Gesamtkosten ausmacht. Dies erschwert es, zusätzliche Ausgaben für umweltfreundlichere Kraftstoffe auf die Ticketpreise umzulegen.
Gleichzeitig erkennen sie die Notwendigkeit, alternative Kraftstoffe einzusetzen, um den Übergang zu klimaneutralen Flugoperationen zu unterstützen. Derbedarf an erneuerbaren Kraftstoffen ist hoch, da diese entscheidend sind, um die Umweltbelastung durch den Flugverkehr zu reduzieren.
Automobilhersteller setzen auf Elektrofahrzeuge, Regierung unterstützt E-Fuels
Die deutschen Automobilhersteller haben ihre Prioritäten auf Elektroautos gelegt. Volkswagen betreibt eine E-Fuel-Anlage in Südamerika, während BMW ebenfalls an der Idee interessiert ist.
Dennoch bleibt der Hauptfokus der Industrie auf Elektrofahrzeugen, unterstützt durch internationale Entwicklungen. Länder wie Großbritannien priorisieren das EU-weite Verbot für neue Verbrennungsmotoren ab 2035, um bereits jetzt die Ausrichtung auf Elektroautos zu ermöglichen.
Politische Entscheidungsträger wie Finanzminister Lindner und Verkehrsminister Wissing betonen die Offenheit gegenüber verschiedenen Technologien. Sie streben eine gleichberechtigte Behandlung aller emissionsfreien Fahrzeugtypen an, einschließlich solcher, die E-Fuels nutzen.
Die Wachstumsinitiative der deutschen Regierung plant zudem eine steuerliche Gleichbehandlung von E-Fuel-fähigen Verbrennern und Elektrofahrzeugen bis 2028. Diese Maßnahmen sollen Innovationen fördern und die Vielfalt der umweltfreundlichen Mobilitätslösungen unterstützen.