Volkswagen, Europas größter Autobauer, steht vor erheblichen Herausforderungen, die potenziell Werksschließungen und den Abbau von Tausenden Arbeitsplätzen nach sich ziehen könnten. Diese Entwicklungen sorgen für erhebliche Unruhe innerhalb der Belegschaft.
Der Konzern plant Einsparungen vor allem im Personalbereich, da dieser einen erheblichen Teil der Kostenstruktur ausmacht.
Im Jahr 2023 betrug der Aufwand für die Personalkosten allein 12,4 Milliarden Euro. Um diese Ausgaben zu reduzieren, sollen Löhne um zehn Prozent gekürzt werden, wobei auch die tarifliche Zulage von 167 Euro pro Monat wegfallen soll.
Dies würde insgesamt eine Gehaltsreduktion von etwa 18 Prozent für die betroffenen Mitarbeiter bedeuten. Laut einem internen Plan, den VW im Intranet veröffentlicht hat, sind die Produktionskosten in Deutschland im Vergleich deutlich zu hoch.
Volkswagen stellt 45 Milliarden Euro für Betriebsrenten bereit
Aktuellen Informationen zufolge hat Volkswagen beeindruckende 45 Milliarden Euro für die Betriebsrenten der Mitarbeiter zurückgestellt. Diese Summe ist vergleichbar mit den Rückstellungen, die Siemens und Daimler gebildet haben.
Im Jahr zuvor hatten die Volkswagen-Mitarbeiter 1,6 Milliarden Euro aus diesem Topf erhalten. Im Gegensatz dazu zahlte Siemens sogar 1,8 Milliarden Euro für ähnliche Leistungen aus.
Zu den Zahlungen anderer großer Unternehmen zählen BASF, Bayer und Eon, die jeweils 1,1 Milliarden Euro ausschütteten. Interessanterweise liegt der Anteil der Betriebsrenten, die für aktuelle und ehemalige Vorstandsmitglieder von Volkswagen gezahlt werden, laut Unternehmensangaben, bei unter einem Prozent.
Im Vergleich dazu beiseitelegen Daimler, die Deutsche Telekom, die Deutsche Bank, BASF und Bayer jährlich jeweils mehrere Hundert Millionen Euro für ihre Spitzenpensionäre.
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Winterkorn erhält täglich 3100 Euro Rente
Martin Winterkorn, der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, erhält nach seinem Rücktritt eine beträchtliche Betriebsrente. Diese beträgt 70% seines letzten Jahresgehalts von 1,2 Millionen Euro.
Dadurch kommen jährlich etwa 814.000 Euro zusammen, was täglich rund 3100 Euro entspricht. Diese Zahlen stammen aus dem Jahr 2017.
In der Zwischenzeit könnte es Erhöhungen gegeben haben.
Im Vergleich dazu erhält ein durchschnittlicher Volkswagen-Werkzeugmacher monatlich rund 700 Euro Betriebsrente. Hinzu kommt die gesetzliche Rente, die ebenfalls in Anspruch genommen wird.
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Wie ist das Arbeitsklima bei Volkswagen?
Das Arbeitsklima bei Volkswagen ist angespannt. An allen Standorten gibt es Unzufriedenheit in der Belegschaft.
Diese schlechte Stimmung hat das Potenzial, den Krankenstand zu erhöhen, was langfristig zu ernsthaften Problemen für die Werksleitung führen kann.
Ein erfahrener Mitarbeiter aus dem Hauptwerk in Wolfsburg äußerte Sorgen über mögliche Entlassungen. Er befürchtet, dass die Entlassungen die Zukunft vieler Mitarbeiter und ihrer Familien bedrohen könnten.
Besonders besorgt ist er um seine finanzielle Situation, da er kürzlich ein Haus gekauft hat und die Möglichkeit von Zahlungsschwierigkeiten sieht.
Besonders gefährdet sind die Standorte in Emden und Osnabrück. Beide sind seit geraumer Zeit mit Produktionsproblemen konfrontiert, was zu wiederholter Kurzarbeit und Entlassungen geführt hat.
Drei Standorte stehen auf der Abschussliste, wobei nach Verhandlungen möglicherweise nur zwei betroffen sein werden. Die geplanten Schließungen werden als strategisches Mittel genutzt, um Verhandlungsdruck auszuüben.