„Erschütternd“: Großer Autobauer plant, bis zu 30.000 Stellen zu streichen

Der geplante Umbau bei Volkswagen zieht weiterhin Beachtung auf sich. Laut Berichten plant der Konzern die Streichung von bis zu 30.000 Arbeitsplätzen, was für Unruhe in der Branche sorgt.

Auch der Rückzug der Produktion des E-Porsche in Osnabrück ist Teil dieser Umstrukturierung und verstärkt die Besorgnis über die Zukunft mehrerer Standorte.

Viele sind gespannt darauf, wie sich diese Maßnahmen auf die Belegschaft und die betroffenen Werke in Deutschland auswirken werden. Das Unternehmen steht vor großen Herausforderungen, die sorgfältige Planung und Kommunikation erfordern, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Die Entwicklungen werden aufmerksam verfolgt, da sie weitreichende Konsequenzen für die Automobilindustrie haben könnten.

„Erschütternd“: VW beendet E-Porsche-Produktion in Osnabrück

Porsche plant den Rückzug der E-Auto-Produktion vom VW-Standort Osnabrück. Beschäftigte werden heute darüber informiert, dass das Werk ab Ostern 2026 ohne neue Aufträge dastehen wird.

Dies hat das Unternehmen offiziell bestätigt.

Ein Sprecher des VW-Konzerns nennt das schwierige Geschäftsumfeld in China als entscheidenden Faktor. Die Nachricht trifft die Belegschaft stark, wie Stephan Soldanski von der IG Metall beschreibt.

Er bezeichnet die Entscheidung als „erschütternd“ und „unerwartet“. Die Stimmung im Werk ist gedrückt, sagt Jürgen Placke, der Betriebsratsleiter.

Üblicherweise werden solche Entscheidungen intern diskutiert, was die Verkündungsweise ungewöhnlich macht. Aktuell werden in Osnabrück noch Modelle wie das T-Roc Cabriolet sowie die Porsche 718er-Serien produziert.

Diese Serienproduktion ist bis zum Frühjahr 2026 gesichert. Danach steht das Werk vor erheblichen Herausforderungen, wenn keine neuen Aufträge eingehen.

Für das Werk, das zu den kleinsten Produktionsstätten von VW gehört, bedeutet dies eine ungewisse Zukunft. Die IG Metall hat angekündigt, sich für den Standort einzusetzen, um langfristige Arbeitsplätze zu sichern.

Fakten im Überblick:

  • Aktuelle Produktion: VW T-Roc Cabriolet, Porsche 718 Cayman und Boxster
  • Produktionsende: Frühjahr 2026
  • Hauptgrund der Entscheidung: Schwierigkeiten im China-Geschäft

VW Korrigiert Prognose für das Jahr 2024 Erneut Nach Unten

Volkswagen hat seine Umsatz- und Absatzerwartungen für das Geschäftsjahr 2024 erneut gesenkt. Das Unternehmen rechnet nun mit etwa 9 Millionen verkauften Fahrzeugen, anstatt der ursprünglich angestrebten 3-prozentigen Steigerung von 9,2 Millionen Einheiten im Vergleich zum Vorjahr.

Diese Anpassung wird auch von einer Reduktion der Umsatzaussichten begleitet: Statt der geplanten 5-prozentigen Erhöhung gegenüber den 322 Milliarden Euro des Vorjahres, wird nun mit einem Umsatz von etwa 320 Milliarden Euro gerechnet.

In Bezug auf die Rentabilität sieht der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume das operative Ergebnis bei 18 Milliarden Euro und die operative Ergebnismarge bei rund 5,6 Prozent. Zuvor hatte der Konzern mit einer Umsatzrendite zwischen 6,5 und 7,0 Prozent kalkuliert.

Bereits im Juli reduzierte Volkswagen seine Prognose aufgrund hoher Kosten im Zusammenhang mit dem unsicheren Audi-Werk in Brüssel. Die Vorzugsaktie des Konzerns, gelistet im DAX, verlor nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate 3,2 Prozent.

Die Absenkung der Prognose ist unter anderem auf unerwartet schwache Ergebnisse der Kernmarke VW Pkw, bei den leichten Nutzfahrzeugen und der Komponentensparte zurückzuführen. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, plant das Unternehmen eine Verschärfung des Sparkurses, einschließlich der Kündigung der langjährigen Beschäftigungssicherung.

Betriebsbedingte Kündigungen und mögliche Werksschließungen stehen im Raum. Belastet wird die Situation zusätzlich durch ein angespanntes Wirtschaftsumfeld und die schwächere Performance der Finanzdienstleistungssparte.

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IG-Metall-Chefin kritisiert VW-Management wegen Gefährdung des sozialen Friedens

Die Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, hat das Management von Volkswagen heftig kritisiert. Anlass des Streits sind mögliche Schließungen von Produktionsstätten und geplante Entlassungen, die ihrer Meinung nach den sozialen Frieden in Deutschland gefährden könnten.

Laut Aussagen von Benner, die in einem Interview mit der „Augsburger Allgemeinen“ veröffentlicht wurden, wirft sie dem Unternehmen vor, unbegründete Ängste zu schüren. „Die VW-Verantwortlichen befeuern die Angst in der Gesellschaft, was populistischen Kräften in die Hände spielt“, so Benner.

Benner machte deutlich, dass die Gewerkschaft entschieden gegen die Pläne der Konzernleitung vorgehen werde. Sie betonte, dass Werkschließungen und Massentlassungen bei VW nicht akzeptabel seien.

„Wir werden keine Schließungen hinnehmen“, erklärte sie mit Nachdruck. Sie forderte die Wiedereinführung der von VW gekündigten Beschäftigungssicherung.

Benner machte zudem die Konzernleitung für die Krise verantwortlich und merkte an, dass VW längst hätte beginnen sollen, erschwingliche Elektroautos zu produzieren. Sie sieht darin einen klaren Managementfehler, der nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden dürfe.

In Bezug auf die Einsparungsziele des Vorstands äußerte Benner ebenfalls Skepsis. Sie wies darauf hin, dass VW hohe Gewinne erwirtschaftet und Milliardenstrafen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal bewältigt habe.

Nun sei es fragwürdig, dass dem Unternehmen plötzlich ein Defizit von fünf Milliarden Euro gemeldet werde und drastische Maßnahmen gefordert würden. Für sie ist diese Darstellung schwer nachvollziehbar.

Benner sprach sich statt einer vorgeschlagenen Abwrackprämie für eine soziale Staffelung der E-Auto-Prämie aus. Laut Benner entzünde eine Abwrackprämie lediglich ein „Strohfeuer“ und werde daher von der IG Metall nicht unterstützt.

Stattdessen plädiert sie dafür, dass Privatpersonen beim Kauf eines Elektroautos oder Plug-in-Hybrids subventioniert werden. Diese Förderung solle sozial gestaffelt und gegebenenfalls schrittweise zurückgeführt werden.

Benner befürwortete zudem ein neues Modell des sozialen Leasings, ähnlich dem in Frankreich, um E-Mobilität erschwinglicher zu machen. Wichtige Elemente seien auch die Förderung günstiger Ladestrompreise, um mehr Menschen für E-Mobilität zu begeistern.

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