Enthüllt: Ingenieure erklären, warum chinesische Automarke BYD so günstig ist

BYD, abgekürzt als „Build Your Dreams“, hat sich in den letzten Jahren zu einem führenden Unternehmen in der Elektrofahrzeugbranche aus China entwickelt. Das 1995 gegründete Unternehmen begann mit der Herstellung von Batterien und erweiterte sein Portfolio 2003 durch den Erwerb des kleinen staatlichen Autoherstellers „Tsinchuan Automobile“, der heute unter BYD Auto bekannt ist.

Der Konzern ist bekannt für seine preislich wettbewerbsfähigen Elektroautos, die teils deutlich günstiger sind als die Modelle etablierter Hersteller. Ein herausragendes Beispiel ist der BYD Atto 3, ein SUV mit einer beeindruckenden Reichweite von über 400 Kilometern, der auf dem chinesischen Markt bereits ab etwa 18.500 Euro erhältlich ist.

Europäische Kunden müssen aufgrund von Zöllen und zusätzlichen Kosten mit höheren Preisen rechnen. BYD zeigt trotzdem, wie effiziente und erschwingliche Elektromobilität heute möglich ist.

Günstige Preise durch effiziente Fertigung

Japanische Ingenieure zerlegten kürzlich einen BYD Atto 3, um die Preisstrategie des Herstellers zu verstehen. Der Preisvorteil liegt in der firmeneigenen Produktion vieler Komponenten.

Dies reduziert die Abhängigkeit von teuren Drittanbietern.

Ein Blick auf den E-Antriebsstrang des Atto 3 zeigt, dass er aus acht Hauptelementen besteht. Diese umfassen den Motor, den Wechselrichter, das Getriebe, die Steuerung, sowie das Ladegerät, den DC/DC-Wandler und das Batterieüberwachungssystem.

Diese Integration verringert die Produktionskosten, indem zusätzliche Montageschritte und die Einbindung mehrerer Zulieferer vermieden werden.

Diese Strategie ermöglicht es BYD, Fahrzeuge herzustellen, die nicht nur erschwinglich, sondern auch leistungsfähig sind. Ein weiterer Vorteil ist die Skaleneffizienz: Je mehr Fahrzeuge produziert werden, desto niedriger fallen die Kosten aus.

Dies erklärt, warum BYD im Vergleich zu vielen anderen Herstellern wettbewerbsfähige Preise anbieten kann.

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Der Preis hängt von der Qualität ab

Der BYD Atto 3 erlangte in Japan große Anerkennung, indem er den renommierten Titel „Japan EV of the Year 2023“ gewann. Diese Auszeichnung spiegelt seinen Erfolg auf dem japanischen Markt wider, trotz der Unterschiede in den Qualitätsansprüchen zwischen chinesischen und japanischen Herstellern.

Chinesische Hersteller legen großen Wert auf kostengünstige Produktion, während japanische Marken oft höhere Qualitätsstandards anstreben.

Fahrleistungen im Test: Der Atto 3 bietet ein angenehmes Fahrerlebnis mit einer weichen Federung, die Straßenunebenheiten effektiv ausgleicht. Die Lenkung ist leichtgängig, aber auch wenig präzise.

Dieses Fahrverhalten könnte für diejenigen enttäuschend sein, die ein direkteres Lenkgefühl bevorzugen.

Preisvergleich: Betrachtet man die Preisgestaltung, so zeigt sich der VW ID.4 als preiswertere Option im Vergleich zum Atto 3. Der ID.4 Pure ist mit einem 52-kWh-Akku ausgestattet und bietet eine Leistung von 170 PS bei einer Reichweite von etwa 360 Kilometern.

Mit der aktuellen Kaufprämie von VW beginnt der Preis bei rund 36.800 Euro, was etwa 5000 Euro günstiger ist als der Atto 3. Diese Differenz könnte für preisbewusste Käufer entscheidend sein.

Der Markt zeigt, dass trotz der Preisunterschiede der Atto 3 aufgrund seiner Ausgewogenheit beim internationalen Publikum sehr beliebt ist. Das Zusammenspiel aus Komfort, Leistungsfähigkeit und Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt ein wichtiger Punkt im Entscheidungskriterium der Käufer.

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