Deutschland hat die Nase vorn in der Elektrolyse von Wasserstoff

In den letzten sechs Monaten hat die globale Landschaft der Wasserstoff-Elektrolyseur-Projekte einen beträchtlichen Wachstumsschub erlebt, wobei die Kapazität um 55,2 Gigawatt zugenommen hat. Die Gesamtkapazität dieser zukunftsweisenden Energieprojekte beläuft sich nun auf rund 1,2 Terawatt. Dies verdeutlicht nicht nur das wachsende Interesse an erneuerbarer Energie, sondern unterstreicht auch den erhöhten Energiebedarf, der mit beeindruckenden 5,5 Petawattstunden einhergeht. Trotz dieses Anstiegs befindet sich der Großteil der Projekte noch in der Entwicklungsphase, mit deutlicher Distanz zu ihrer tatsächlichen Umsetzung.

Europa steht an der Spitze der Entwicklung, indem es 32 Prozent der weltweiten Kapazität dieser Projekte ausmacht, dicht gefolgt von Ozeanien mit einem Anteil von 21 Prozent. Im Hinblick auf definitive Investitionsentscheidungen konnten bereits Projekte mit einer Gesamtkapazität von etwa 15 Gigawatt festgelegt werden. Deutschland zeichnet sich dabei besonders aus, da es mit fortschrittlichen Projekten von nahezu 9 Gigawatt den europäischen Markt anführt, knapp vor den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich.

Produktionskosten für Wasserstoff: Eine Spanne von 4 bis 20 Euro

Die Kosten für die Herstellung von Wasserstoff variieren deutlich innerhalb Europas, wobei Preise pro Kilogramm zwischen 4 und 20 Euro festgestellt werden. Insbesondere die nordischen Länder sowie Spanien bieten den kostengünstigsten Wasserstoff. Die stabile Grundlastproduktion in Spanien hilft dabei, die Preisschwankungen, die durch intermittierende Energiequellen entstehen können, zu minimieren und somit einem Anstieg der Herstellungskosten entgegenzuwirken.

Wasserstoffproduktionskosten in ausgewählten Ländern:

  • Nordische Länder: 4 Euro/kg
  • Spanien: 4 Euro/kg (mit stabilen Grundlastbeitrag)

Die Erwartung, dass Elektrolyseure in der Wasserstoffproduktion Europas bis zum Jahr 2030 über 50 Prozent und bis 2040 rund 80 Prozent zur Gesamtkapazität beitragen werden, zeigt deren wachsende Bedeutung. Dennoch verbleibt eine Diskrepanz zwischen den ambitionierten Plänen und der Realität: Bis 2030 wird lediglich eine Kapazität von 35 GW von Elektrolyseuren prognostiziert, was eine deutliche Unterschreitung der Ziele gemäß des EU Net Zero Industry Acts und der REpowerEU Initiative bedeutet.

Die hohen Anfangsinvestitionen, steigende Kapitalkosten und Unsicherheiten in langfristigen Abnahmeverträgen begrenzen die Entscheidungsfindung für Projekte. Dementgegen steht die Beobachtung, dass klare politische Rahmenbedingungen und staatliche Fördermittel zu Beschleunigungen bei der Finanzierungsentscheidung von neuen und bestehenden Projekten führen können. Die zusammenarbeitende Haltung zwischen den nationalen Behörden wird als wesentlich für das Erreichen der Ziele und die Etablierung eines zukunftsfähigen Wasserstoffmarktes angesehen.

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