Darum kommt neues Porsche-Modell bei Fans nicht gut an

Porsche bringt den ersten 911er mit Hybridantrieb auf den Markt, um den neuen Motor für die Euro-7-Abgasnorm zu wappnen. Der Carrera GTS t-Hybrid bleibt in Sachen Agilität souverän, bringt aber zusätzliches Gewicht mit sich.

Ähnlich wie bei der Umstellung auf wassergekühlte Boxermotoren in der Baureihe 996 und der Einführung von Turboladern in der Baureihe 991 steht Porsche erneut vor einer Herausforderung. Die neue Technologie könnte die Begeisterung der Traditionen-bewussten Porsche-Fans auf die Probe stellen.

Porsche 911 t-Hybrid: „Nicht cool“ für viele Fans

Der Porsche 911 durchläuft eine Markenerneuerung und wird elektrifiziert, was die Fans in den sozialen Medien stark kritisieren. Ein Nutzer brüskiert: „Manchmal fragt man sich.

Sitzt man in einem Hyundai oder einen Porsche.“ Ein weiterer kommentiert lakonisch: „Nicht cool“. Eine dritte Person äußert sich heftiger: „Was für eine Schande für den 911!!

Körperverletzung“. Die Leidenschaft der Neunelfer-Fans ist ungebrochen.

„Dürfen uns nicht erlauben, dass beim 911 was in die Hose geht“

Die Einführung der neuen Motorengeneration im Porsche 911 GTS war von hohen Erwartungen geprägt. Frank Moser, Leiter der 911-Baureihe, betonte die Bedeutung dieser Entwicklung deutlich.

Solche Aussagen lassen keinen Raum für Fehler bei der Umsetzung.

Sein Vorgänger, der jetzige Bentley-Chef Frank-Steffen Walliser, hatte bereits vor drei Jahren optimistische Ankündigungen gemacht. Damals wurde vermutet, dass eine Hybridisierung mit Rennsport-Kondensatoren Teil der Innovationen sein könnte, was letztlich nicht ganz abwegig war.

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Akku kann extrem schnell Leistung abgeben

Die 400-Volt-Batterie mit 216 Rundzellen und einer Kapazität von 1,9 Kilowattstunden ist bemerkenswert leicht, mit nur 27 Kilogramm. Dank ihrer Fähigkeit, Leistung rasch aufzunehmen und abzugeben, unterstützt sie die Effizienz des Systems erheblich.

Diese Eigenschaft ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit der komplexen Konstruktion.

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Porsche hat nun den T-Hybrid eingeführt, der einen überarbeiteten Motor mit 3,6 Litern Hubraum und nur noch einem Turbolader aufweist. Zuvor setzte das Unternehmen auf ein Biturbo-System.

Der einzelne Turbo ist größer und erinnert an den Porsche Turbo 930. Kenner bemerken ein mögliches Turboloch, das durch einen elektrischen Verdichter überbrückt wird.

Der E-Motor stopft das Turboloch

Ein Elektromotor, der zwischen Verdichter- und Turbinenrad positioniert ist, treibt die langsamen Schaufeln auch bei niedrigen Drehzahlen an. Dies führt zu einem dynamischen Ansprechverhalten.

Bereits bei 1500 U/min stehen 500 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung. Die maximalen 610 Nm werden unter 2000 U/min erreicht.

Der Elektroturbolader, mit einer Leistung von 11 kW / 15 PS, versorgt je nach Fahrsituation entweder die Batterie oder den Elektromotor mit Energie.

Sobald die „Starthilfe“ nicht mehr nötig ist, geschieht dies durch die Bewegung der Schaufeln. Ein Wastgateventil zur Druckregelung ist überflüssig.

Ein Hochvoltverteiler auf dem Motor steuert, wohin die erzeugte Energie fließt: entweder in die Batterie oder in die E-Maschine. Das hängt vom Ladezustand und der Fahrsituation ab.

Eine Abgasanlage mit größerem Durchmesser optimiert den Durchzug und ermöglicht die volle Wirkung des Systems. Um Platz für die Hybridkomponenten zu schaffen, konstruierten die Ingenieure den Motor neu und bauten ihn um elf Zentimeter flacher als das aktuelle Aggregat.

Die PSM-Elektromaschine, mit einer Leistung von 41 kW / 54 PS, befindet sich im speziell angepassten Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe zwischen Kurbelwelle und Antriebswelle. Sie trägt zum Vortrieb bei oder speist beim Rekuperieren Energie in die Hochvoltbatterie ein.

Da keine Kupplung involviert ist, kann der Porsche 911 GTS keinen Meter rein elektrisch fahren, obwohl dies mit der Leistung und Batteriekapazität möglich wäre. Das System zielt darauf ab, die strenge Abgasnorm EU 7 einzuhalten.

Dieses Ziel wird durch ein nahezu ideales Mischungsverhältnis aus Kraftstoff und Luft (Lambda = 1) über das gesamte Kennfeld des Triebwerks erreicht.

Porsche 911 t-Hybrid kommt auf 541 PS

Performance ist bei Porsche entscheidend. Durch die Kombination aus E-Power und Verbrennungsmotor erzielt der 911 t-Hybrid beeindruckende 398 kW / 541 PS, das sind 45 kW / 61 PS mehr als zuvor.

Die wichtige Frage bleibt: Wie schlägt sich dieses komplexe System auf der Straße und der Rennstrecke? Die Antwort zeigt sich auf der Nordschleife des Nürburgrings.

Der 911 Carrera GTS t-Hybrid unterbietet mit einer Zeit von 7:16,934 Minuten den Vorgänger um 8,7 Sekunden – trotz eines zusätzlichen Gewichts von etwa 50 Kilogramm. Dieser neue GTS kommt somit auf ein Gewicht ohne Fahrer von knapp 1.6 Tonnen.

Manche Fans äußern dennoch Skepsis. Zum Vergleich: Der McLaren Artura, ein Plug-in-Hybrid, wiegt trotz schwerer Batterie 200 Kilogramm weniger.

Der Preis für den Porsche 911 GTS t-Hybrid liegt bei mindestens 170.600 Euro. Projektleiter Clenn Giebenhein betont: „Wir haben drei Jahre lang um jedes Gramm gekämpft.“

Insgesamt zeigt der Porsche 911 t-Hybrid, wie die Kombination aus Elektro- und Verbrennungskraft die Performance steigern kann, während das Gewicht ein zentraler Diskussionspunkt bleibt.

Porsche 911 GTS t-Hybrid kostet satte 170.000 Euro

Auf der Landstraße beeindruckt der neue 911 GTS mit einer Sprintzeit von 3.0 Sekunden von null auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h. Das Zusammenspiel zwischen der klassischen und der neuen Antriebstechnologie läuft größtenteils reibungslos.

Nur im kalten Zustand konnte ein leichtes Ruckeln bemerkt werden.

Das Fahrwerk mit serienmäßiger Hinterachslenkung und einer Absenkung der Karosserie um zehn Millimeter hält den Porsche in jeder Kurve fest auf der Straße. Selbst in dynamischen Fahrmodi bleibt das Fahrwerk harmonisch abgestimmt und nicht zu hart.

Die Buchstaben GTS (Gran Turismo Sport) werden so mit Leben gefüllt.

Dank der Kopplung der Wankstabilisierung an das Hochvoltsystem ist eine präzisere elektrohydraulische Steuerung möglich. Die Porsche-Lenkung erfüllt erneut ihren guten Ruf und lässt den Fahrer stets wissen, wie es um die Traktion bestellt ist.

Der Klang des sechszylindrigen Boxermotors ist satt und angenehm, ohne aufdringlich zu wirken.

Gibt’s nicht beim E-Auto: Grandioser Sound

Der Porsche 911 Carrera GTS t-Hybrid beeindruckt auf der Rennstrecke mit atemberaubendem Sound. Fahrern stehen zwei Varianten zur Auswahl: die Version mit Hinterradantrieb für diejenigen, die eine aktive Heckpartie bevorzugen, und die Allradversion für eine bessere Agilität beim Einlenken.

Der passende GTS-Neunelfer lässt sich somit für jeden finden, vorausgesetzt, das Budget stimmt.

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