Mineralölkonzerne in Deutschland stehen vor der Herausforderung, Klimaschutzauflagen zu erfüllen. Der Mix von Biokraftstoffen in den Sprit oder Investitionen in Klimaschutzprojekte dient diesem Zweck. Diese Projekte, als UER-Projekte bekannt, zielen darauf ab, CO₂-Emissionen bei der Ölförderung zu reduzieren.
Zwei deutsche Firmen, Verico SCE aus Langenbach und die Müller BBM Cert Umweltgutachter GmbH aus Kerpen, überprüfen diese Projekte, unter anderem in China. Der Vorwurf, den das ZDF-Magazin „frontal“ erhebt, wirft Fragen auf über die Zuverlässigkeit und Transparenz dieser Überprüfungen.
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Nicht vorhandene Anlagen
Eine ZDF-Reporterin untersuchte den Fortschritt eines Klimaschutzprojekts an einem besagten Standort. Vor Ort stieß sie jedoch nur auf einen verlassenen Hühnerstall statt der erwarteten neuen Anlage. Ein weiteres Projekt, bekannt unter dem Kürzel GPWK, sollte in der chinesischen Steppe entstehen. Drohnen- und Satellitenbilder zeigten lediglich endlose Steppenlandschaften, ohne Anzeichen einer solchen Anlage.
Mehr als zehn andere UER-Projekte verdeutlichen, dass diese Masche in umgekehrter Weise ebenfalls funktioniert. Diese Anlagen bestanden bereits lange, bevor sie als neue Projekte beim Umweltbundesamt eingereicht wurden. Dirk Messner, Präsident der Behörde, betonte die Herausforderung in der Präsentation falscher Dokumente durch die Unternehmen. Diese Unternehmen agieren oft zugleich als Zertifizierer und Kontrolleure ihrer eigenen Projekte, was die Nachverfolgung und Überprüfung zusätzlich erschwert. Die Vertrauenswürdigkeit der eingereichten Unterlagen steht somit infrage.
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Unternehmen weisen Schuld von sich
Die Anschuldigungen sind schwerwiegend, aber die betreffenden Unternehmen bestreiten jeglichen Betrugsverdacht. Verico SCE betont: „Es gibt keine belastbaren Indizien für Datenmanipulationen oder gefälschte Informationen.“ Müller BBM Cert erklärt: „Wir weisen die Unterstellung betrügerischen Handelns entschieden zurück.“ Das Umweltbundesamt hat inzwischen Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Bis zur endgültigen Klärung gilt die Unschuldsvermutung.
Ein weiterer angeblicher Betrugsfall brachte Berichte über mutmaßlich falsch deklarierten Biokraftstoff aus China ans Licht. EFAHRER.com berichtete, dass dieser Biokraftstoff als preisgünstige Alternative zu Emissionszertifikaten für Ölkonzerne dargestellt wurde.