Der Volkswagen-Konzern plant, Ende Februar 2025 erstmals seit langer Zeit einen seiner europäischen Standorte zu schließen. Im Mittelpunkt steht das Audi-Werk in Brüssel, wo derzeit etwa 3000 Personen beschäftigt sind.
Bis zur geplanten Schließung sind keine Entlassungen vorgesehen. Diese Entscheidung folgte auf eine intensive Suche nach einem geeigneten Investor, die sich über einige Monate erstreckte.
Ab dem Sommer wurden potenzielle Investoren geprüft, aber im September musste Audi feststellen, dass keines der vorgestellten Modelle den Anforderungen gerecht wurde. Von allen 26 Interessenten war keiner in der Lage, ein langfristiges und wirtschaftlich tragfähiges Lösungskonzept zu bieten, das die Fortführung des Standorts garantiert hätte.
Seit geraumer Zeit existierten Unsicherheiten bezüglich des Brüsseler Werks. Aktuell konzentriert sich der Standort auf die Herstellung des Q8 e-tron, dessen Nachfrage jedoch nicht mehr ausreichend ist.
Zusätzlich wird die zukünftige Produktion der nächsten Generation dieses Modells nach Mexiko verlagert, was die Situation für das ohnehin gering ausgelastete Werk weiter verschärft.
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Der Volkswagen-Konzern und insbesondere Audi stehen derzeit unter starkem Druck. Ihre Absatzzahlen sind im Vergleich zur Konkurrenz hinterher und spiegeln sich auch in den Ergebnissen des ersten Halbjahres wider, in dem ein Rückgang von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurde.
In Reaktion darauf setzt das Unternehmen auf umfassende Umstrukturierungen, die von Audi-Chef Gernot Döllner geleitet werden. Mit der Einführung neuer Modelle soll eine Trendwende erreicht werden.
Eines dieser neuen Modelle ist der neue A5, der den A4 ablösen und positive Marktimulse erzeugen soll.
Ein weiteres Schlüsselprojekt ist der Q6 e-tron, auf den Audi hohe Erwartungen setzt. Der Start des Elektro-SUVs verzögerte sich jedoch erheblich.
Diese Verzögerung erfolgt in einer Phase, in der die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen merklich zurückgegangen ist, was Audi zusätzlich erschwert, das Vertrauen und die Nachfrage der Kunden zurückzugewinnen. Audi steht somit vor der doppelten Herausforderung, sowohl mit schwachen Absatzzahlen als auch mit einem Mangel an technischen Neuerungen umzugehen.
Die Marke, die einst mit technischen Innovationen und hoher Rentabilität glänzte, sucht nun nach einer Strategie, um den Erfolg der Vergangenheit wiederzuerlangen.
