Audi im Wandel: Verbrenner schwächeln, E-Autos gewinnen an Fahrt

Der Audi Konzern hat im zweiten Quartal 2024 seine finanzielle Stabilität wiederhergestellt und setzt zugleich verstärkt auf innovative Modelle. Nach der Einführung des neuen Audi A5 wird Ende Juli der Audi A6 e-tron, das zweite vollelektrische Modell auf der Premium Platform Electric (PPE), vorgestellt.

Der Umsatz im ersten Halbjahr lag bei 30,9 Milliarden Euro und somit 9,5 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das operative Ergebnis betrug 2,0 Milliarden Euro, die operative Umsatzrendite 6,4 Prozent und der Netto-Cashflow 1,1 Milliarden Euro.

Die Markengruppe Progressive lieferte in den ersten sechs Monaten 843.991 Autos aus, was einem Rückgang von 8,2 Prozent entspricht, während der Anteil der Elektroautos mit 76.657 ausgelieferten Modellen leicht anstieg.

Steigende E-Auto-Verkäufe bei Progressive trotz allgemeinem Rückgang

Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete die Markengruppe Progressive einen Anstieg der Auslieferungen vollelektrischer Automobile sowie Plug-in-Hybride. Trotz eines allgemeinen Rückgangs von 8,2 Prozent bei den Gesamtauslieferungen mit Marken wie Audi, Bentley und Lamborghini, zeigten sich insbesondere die vollelektrischen Modelle widerstandsfähig.

Audi steigerte die Auslieferungen seiner Elektroautos im zweiten Quartal um 15 Prozent. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, da die Gesamtindustrie mit Lieferengpässen und Modellwechseln zu kämpfen hatte.

Die Nachfrage nach Plug-in-Hybriden wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um beeindruckende 61 Prozent.

Die Gesamtzahl der vollelektrisch ausgelieferten Autos betrug im ersten Halbjahr 76.657, was einem leichten Anstieg von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieses Wachstum bekräftigt die Strategie des Unternehmens, verstärkt auf vollelektrische Modelle und Plug-in-Hybride zu setzen.

Die Markengruppe plant für die zweite Jahreshälfte, weitere neue Modelle auf den Markt zu bringen. Hierzu gehören der Audi A5 und der Audi A6 e-tron, die das Portfolio erweitern sollen.

Diese neuen Familien sind Teil von über 20 Modellanläufen, die in den Jahren 2024 und 2025 geplant sind.

Audi CEO Gernot Döllner äußerte sich zuversichtlich über die zukünftige Entwicklung. Die neuen Modelle sollen dazu beitragen, den Absatz und Umsatz weiter zu steigern.

Darunter fallen neben vollelektrischen Autos auch neue Generationen von Verbrennungsmotoren, um flexibel auf Marktanforderungen zu reagieren.

Stabile Audi-Nachfrage nach E-Autos trotz Rückgang der Gesamtauslieferungen

Die Marke Audi verzeichnet trotz der Reduzierung oder Streichung von Förderprogrammen in vielen europäischen Märkten eine weiterhin stabile Nachfrage nach vollelektrischen Modellen. Mit 48.332 übergebenen Elektrofahrzeugen ist nur ein leichter Rückgang von 1,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 343.575 Fahrzeuge an Kunden geliefert, was einem Rückgang von 9,7 Prozent entspricht. Speziell in Deutschland sank die Zahl der Auslieferungen auf 102.511 Fahrzeuge.

In den USA wächst die Nachfrage nach Audi E-Modellen kontinuierlich. Im ersten Halbjahr wurden 11.121 Elektroautos ausgeliefert, was einem Plus von 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.

Dennoch liegen die Gesamtauslieferungen mit 92.913 Fahrzeugen 14,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

China zeigt sich für die Marke Audi stabil. Trotz des verschärften Wettbewerbs und eines rückläufigen Premiummarkts wurden 320.370 Fahrzeuge ausgeliefert, was fast dem Vorjahresniveau entspricht, mit nur einem Rückgang von 1,9 Prozent.

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Finanzielle Stabilität bei der Markengruppe verbessert, aber Halbjahreskennzahlen enttäuschen

Die Markengruppe konnte im zweiten Quartal die finanzielle Stabilität verbessern. Trotz dieser Fortschritte lagen die Kennzahlen des ersten Halbjahres unter den Erwartungen.

Die Umsatzerlöse verzeichneten einen Rückgang um 9,5 % und erreichten 30,9 Milliarden Euro. Die EU-Taxonomie-konformen Umsatzerlöse sanken auf 14,0 %, eine Abnahme von 0,9 Prozentpunkten.

Der Audi Konzern erzielte ein operatives Ergebnis von 1,98 Milliarden Euro, im Vergleich zu 3,41 Milliarden Euro im Vorjahr. Die operative Umsatzrendite betrug 6,4 %, deutlich geringer als die 10,0 % im ersten Halbjahr 2023.

Audi senkt Umsatzprognose für 2024 und erwartet niedrigere Rendite

Der Audi Konzern erwartet für das Gesamtjahr 2024 einen Umsatz zwischen 63 und 68 Milliarden Euro. Die Prognose für die Operative Umsatzrendite wurde jedoch angepasst und liegt nun bei 6 bis 8 Prozent, im Vergleich zur vorherigen Spanne von 8 bis 10 Prozent.

Diese Anpassung resultiert aus erwarteten Restrukturierungsaufwendungen, wie der alternativen Nutzung oder möglichen Schließung des Standorts Brüssel, wo bislang das Elektromodell Q8 e-tron produziert wurde. Zukünftig könnte die Produktion dieses Modells nach Mexiko verlagert werden.

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