Analyse: Forschungsinstitut rechnet 2030 mit so viel Prozent Elektroautoanteil

Die zunehmende Bedeutung von Elektroautos in der europäischen Automobilindustrie zeigt sich in den ambitionierten Zielen führender Hersteller und politischen Entscheidungen. Die EU plant, ab 2035 die Neuzulassung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu verbieten, was den Druck auf die Autobauer erhöht, ihre Produktportfolios umzustellen.

Unternehmen wie die BMW Gruppe, Porsche und Volkswagen setzen bereits auf eine Zukunft mit hoher Präsenz vollelektrischer Fahrzeuge. Sie verfolgen klare Strategien, um bis 2030 einen großen Teil ihrer Verkäufe auf Elektroautos zu verlagern.

Stellantis und Hyundai haben ebenfalls ehrgeizige Pläne, um die Elektromobilität voranzutreiben und wollen in naher Zukunft komplett auf Elektroantriebe setzen. Diese Entwicklungen unterstreichen den grundlegenden Wandel in der Automobilbranche hin zu einer nachhaltigeren Mobilität.

Einige Hersteller ändern ihren Kurs

Mehrere Automobilhersteller haben ihre ambitionierten Ziele zur Umstellung auf Elektromobilität angepasst. Ford beispielsweise hat sein erklärtes Vorhaben, bis 2030 nur noch Elektrofahrzeuge in Europa zu verkaufen, aufgegeben.

Stattdessen strebt das Unternehmen nun einen gemischteren Ansatz an. Mercedes hat ebenfalls seine Ziele angepasst.

Anstatt bis 2030 ausschließlich auf reine Elektrofahrzeuge zu setzen, plant Mercedes nun, mindestens die Hälfte ihrer Fahrzeugflotte als Elektrofahrzeuge oder Plug-in-Hybride zu verkaufen. Volvo und Toyota haben ebenfalls ihre Verkaufsprognosen überdacht und aktualisiert.

Gleichzeitig wächst der politische Druck in vielen Städten und Ländern, die Nutzung von Verbrennern zu reduzieren. In Stockholm werden bereits 2024 Zonen eingeführt, die ausschließlich lokal emissionsfreien Fahrzeugen vorbehalten sind.

Diese Zone soll bis 2030 auf die gesamte Innenstadt ausgeweitet werden. Kopenhagen und Amsterdam haben ähnliche Pläne, die allerdings noch konkrete Beschlüsse erfordern.

Auch Paris und London arbeiten an Konzepten mit Ultra Low Emission Zones, die erhöhte Gebühren für Verbrenner vorsehen.

In vielen europäischen und internationalen Städten nehmen die Regelungen gegen Fahrzeuge mit hohen Emissionen zu. Großbritannien beschleunigt seine Pläne für das Verkaufsverbot von Verbrennern und zieht das Verbot von 2035 auf 2030 vor.

Frankreich plant hohe Zulassungssteuern für Verbrenner, die je nach CO2-Ausstoß bis zu 70.000 Euro betragen können. Auch in China gibt es Beschränkungen, in Peking werden Zulassungsbeschränkungen für Verbrenner und NEVs (New Energy Vehicles) umgesetzt.

Die CO2-Steuer in Europa stellt eine weitere Herausforderung für Automobilhersteller dar. Während 2024 der Preis pro Tonne CO2 noch relativ moderat war, wird erwartet, dass er ab 2027 stark ansteigen könnte.

Das könnte die Betriebskosten für traditionelle Kraftstoffe erheblich erhöhen und somit auch den Druck auf die Autohersteller verstärken, in umweltfreundlichere Technologien zu investieren.

Die verschärften CO2-Flottenziele der EU, die ab 2025 gelten, erhöhen den Druck auf die Automobilindustrie zusätzlich. Hersteller, die diese Ziele nicht erfüllen, riskieren hohe Strafzahlungen.

Dieser finanzielle Druck zwingt viele Unternehmen dazu, strategische Anpassungen vorzunehmen, um die Bestimmungen einzuhalten.

Ein weiterer Unsicherheitsfaktor sind die möglichen Strafzölle der EU auf Elektroautos aus China. Experten warnen vor den negativen Auswirkungen dieser Zölle, da sie die Preise für günstige Modelle in die Höhe treiben und somit die Nachfrage senken könnten.

Diese geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten zwingen viele Automobilhersteller dazu, ihre Strategien zur Marktentwicklung zu überdenken.

Die Transformation des Automarktes wird nicht nur von politischen Rahmenbedingungen bestimmt, sondern auch von den Ankündigungen der Hersteller selbst. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts hat die Verkaufszahlen von E-Autos für verschiedene Hersteller bis 2030 prognostiziert.

Diese Analyse zeigt, dass die Hersteller insgesamt auf Verkaufszahlen von mindestens acht Millionen Elektroautos pro Jahr kommen könnten. Dies würde zu einer Erhöhung des Marktanteils reiner Elektrofahrzeuge in Europa auf knapp 60 Prozent bis 2030 führen.

Die zukünftige Ausrichtung der Hersteller zeigt, dass die Herausforderungen der Energiewende erkannt, aber auch unterschiedlich bewertet und angegangen werden. Der Automarkt bewegt sich in einem Spannungsfeld aus politischem Druck und wirtschaftlichen Zwängen, was zu einer Vielzahl unterschiedlicher Strategien führt.

Die Hersteller müssen flexibel auf die verschiedenen äußeren Einflussfaktoren reagieren und gleichzeitig ihre eigenen, teilweise divergierenden Ziele im Blick behalten.

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Markt befindet sich in vielen ungewissen Lagen

Unsicherheiten prägen die Marktentwicklung, da nicht alle Hersteller in den aktuellen Prognosen berücksichtigt werden können. Die Schätzungen basieren auf den Verkaufszahlen von 2023.

Einige Hersteller aus Asien und Tesla planen, ihre Präsenz auf dem europäischen Markt zu erweitern und bauen teilweise Produktionskapazitäten in Europa auf. Beispielsweise plant BYD bis 2026 den Verkauf von 300.000 E-Autos und Plug-in-Hybriden in Europa, was zu einer Verringerung der Marktanteile der aktuell dominierenden Hersteller führen könnte.

Die Einführung von E-Autos durch chinesische Hersteller könnte zu einem Anstieg des Anteils von Elektrofahrzeugen beitragen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass große Hersteller ihre Verkaufsziele zurückziehen, was den Marktverlauf dämpfen könnte.

Neben den politischen gibt es auch wirtschaftliche und technologische Faktoren, die die Marktentwicklung beeinflussen. Mehrere Automobilhersteller haben geplant, in den kommenden Jahren preisgünstige Modelle zu präsentieren, was zu einem Anstieg der Marktanteile führen könnte.

Technologische Fortschritte wie die Verbesserung der Batterietechnologie spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit von Elektrofahrzeugen. Des Weiteren wird erwartet, dass die Ladeinfrastruktur ausgebaut und die Verfügbarkeit von Schnelllademöglichkeiten verbessert wird.

Darüber hinaus gibt es allgemeines Entwicklungspotential in Bezug auf Elektromobilität in Europa. Bedeutsame Ausweitungen der Marktanteile in den kommenden Jahren erscheinen sehr wahrscheinlich.

Dies legt nahe, dass die Entwicklungen im Bereich der nachhaltigen Mobilität weiterhin dynamisch voranschreiten und den Markt beeinflussen werden.

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