Weltweiter E-Auto-Boom, nur nicht in Deutschland

Die Elektromobilität erlebt weltweit einen deutlichen Aufschwung, der sich geografisch unterschiedlich gestaltet. Im Jahr 2024 festigt China seine führende Position auf dem globalen Elektrofahrzeugmarkt.

In den ersten neun Monaten wurden dort 4,1 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge neu zugelassen, was einem Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies bedeutet, dass Elektroautos nun 27 Prozent aller Neuzulassungen in China ausmachen.

Gleichzeitig erhöht sich der Anteil an Elektrofahrzeugen, inklusive Plug-in-Hybriden, seit Jahresbeginn auf 41,5 Prozent der Neuzulassungen und erreicht im dritten Quartal sogar 52,7 Prozent. China übertrifft damit weitaus die USA und die führenden Märkte in Europa, die trotz positiver Wachstumsraten hinterherbleiben.

In Europa zeigt sich, dass Großbritannien und Frankreich ihre Position im Bereich der Elektromobilität mit steigenden Zulassungszahlen festigen, während Deutschland aufgrund eines Rückgangs an Marktanteil verliert. In den USA gibt es moderate Zuwächse, wobei die Elektroneuzulassungen auf niedrigem Niveau verbleiben.

Elektro-Absatztrends bekannter Automobilhersteller

Die ersten drei Quartale des Jahres zeigen deutliche Verschiebungen bei den Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen unter den führenden Automobilunternehmen. Tesla bleibt an der Spitze mit 1,29 Millionen verkauften Elektroautos.

Dennoch gab es einen geringen Rückgang von 2,4 Prozent.

BYD nähert sich Teslas Position, indem es seine Verkäufe um 11,5 Prozent erhöht und 1,17 Millionen Elektrofahrzeuge absetzt. Der Anteil der Elektroautos in ihrem Angebot verringerte sich jedoch von 50,2 Prozent auf 42,6 Prozent.

Hauptgrund dafür ist ein signifikanter Anstieg der Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden, die in den ersten drei Quartalen 2024 bei 2,2 Millionen lagen, eine Steigerung um etwa 30 Prozent im Vergleich zu 1,7 Millionen im Vorjahr.

VW Group verzeichnete einen Rückgang der Elektrofahrzeugverkäufe um 4,6 Prozent und erreichte 506.500 Einheiten. Der Anteil der E-Autos an den Gesamtauslieferungen liegt weiterhin bei knapp unter 8 Prozent.

Die Auslieferungen von Plug-in-Hybriden erhöhten sich jedoch auf 192.000, was einem Anstieg von 9 Prozent entspricht.

BMW Group konnte ihre Elektrofahrzeugverkäufe um 19 Prozent steigern und erreichte 294.054 verkaufte Autos. Dies bedeutet einen Anteil von fast 17 Prozent an den Gesamtauslieferungen, verglichen mit 13,4 Prozent und 246.867 Einheiten im Jahr zuvor.

Im Gegensatz dazu erlebt Mercedes-Benz einen bedeutenden Rückgang ihrer Elektroauto-Verkäufe um 26,8 Prozent. Der Anteil der Elektroautos im Gesamtportfolio sank von 10,6 Prozent auf 9,3 Prozent.

Besonders auf dem chinesischen Markt sieht sich Mercedes-Benz mit einer sinkenden Nachfrage konfrontiert.

Diese Entwicklungen zeigen nicht nur die Dynamik des Elektroautomarktes, sondern auch den Einfluss geopolitischer und marktspezifischer Faktoren auf die Verkaufsstrategien führender Automobilhersteller. Anpassungen in Produktangeboten und Marktstrategien scheinen entscheidend für die künftige Positionierung in diesem Wettbewerbsfeld zu sein.

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Viele Automarken haben die Entwicklung der Elektrofahrzeuge unterschätzt

China hat sich als führender Markt für Elektromobilität etabliert und bietet eine wachsende Anzahl attraktiver Elektrofahrzeuge an. Diese rasante Entwicklung setzt deutsche Automarken unter erheblichen Druck.

Der Preiskampf verschärft die Situation zusätzlich, was die Hersteller zwingt, ihre Strategien anzupassen.

Elektromobilität in Deutschland befindet sich in einer kritischen Phase. Eine stärkere politische Unterstützung wird für notwendig gehalten.

Zeitlich begrenzte Kaufanreize und bessere Rahmenbedingungen könnten die Marktentwicklung unterstützen.

Ab 2025 wird erwartet, dass der Elektromobilitätsmarkt in Europa erhebliche Dynamik durch neue CO2-Grenzwerte erlangt. Hersteller werden voraussichtlich die Preise ihrer Elektrofahrzeuge senken müssen, um im Wettbewerb bestehen zu können.

Dies erfordert eine genaue Überarbeitung ihrer Preisstrategien, um den gestiegenen Anforderungen zu entsprechen.

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