Analyse deckt auf: Warum Kunden wirklich keine E-Autos kaufen

Der Kauf eines Elektroautos erfordert gut fundierte Beratung, die oft fehlt. Laut einer aktuellen Studie von Uscale gibt es erhebliche Defizite im Beratungsprozess, der mehr Verwirrung als Klarheit bei potenziellen Käufern stiftet.

Im Gegensatz zu traditionellen Fahrzeugverkäufen stoßen Interessenten bei E-Autos häufig auf unzureichende Informationen von Händlerwebseiten und Autohäusern. Diese Lücken im Informationsfluss behindern eine überzeugende Kaufentscheidung.

E-Auto-Kauf: Hohe Erwartungen, unzureichende Informationen

Die Käufer von Elektrofahrzeugen haben hohe Erwartungen und benötigen umfangreiche Informationen. Diese sogenannten „Early Majority“-Konsumenten sind anspruchsvoller als die ersten Nutzer neuer technischer Innovationen.

Sie erwarten fundierte Ratschläge und verständliche Erklärungen zur Fahrzeugtechnik, vor allem aber verlässliche Details zur Reichweite, zu Lademöglichkeiten und zu Betriebskosten.

Viele Interessenten suchen erste Informationen zu Fahrzeugmodellen auf den Webseiten der Autohändler und Marken. Dennoch gelingt es diesen Plattformen häufig nicht, die gewünschten Informationen bereitzustellen.

Ein bemerkenswertes Ergebnis ist, dass nur 50 % der E-Auto-Käufer nach einem Besuch einer Herstellerseite überzeugt sind, das passende Fahrzeug gefunden zu haben. Im Vergleich dazu liegt dieser Wert bei Käufern von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren bei 71 %.

Diese Diskrepanz verdeutlicht die Notwendigkeit einer besseren Informationsvermittlung durch die Hersteller, um den Bedürfnissen der Elektroauto-Käufer gerecht zu werden. Effektive Kommunikation könnte potenzielle Kunden erfolgreicher zum Kauf führen.

Testfahrten? Bei E-Autos oft keine Selbstverständlichkeit

Beim Kauf eines Fahrzeugs spielen Probefahrten eine entscheidende Rolle. Während diese bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor meist problemlos arrangiert werden, sieht die Situation bei Elektroautos oft anders aus.

Enttäuschende Erfahrungen sind hier keine Seltenheit. Lediglich 40 Prozent der befragten Käufer von E-Fahrzeugen fühlten sich durch eine Probefahrt überzeugt.

Gründe dafür können vielfältig sein. Häufig mangelt es an der Verfügbarkeit der Fahrzeuge oder an gut geschultem Personal.

Solche Probleme können den Kaufprozess schon im Anfangsstadium behindern.

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Autohäuser bleiben wichtig, verlieren aber an Einfluss

Der Kauf von Autos über das Internet gewinnt an Bedeutung, dennoch bleiben Autohäuser zentrale Elemente im Entscheidungsprozess von Käufern. Viele Kunden besuchen im Schnitt mehr als zwei Händler, bevor sie sich für ein Fahrzeug entscheiden.

Dies bietet Autohäusern zahlreiche Gelegenheiten, die jeweilige Marke zu präsentieren und potenzielle Kunden zu überzeugen.

Ein erheblicher Nachteil ergibt sich jedoch bei Elektrofahrzeugen. Häufig können Händler die Erwartungen der Käufer nicht erfüllen.

Unzureichende Beratung sowie fehlendes Fachwissen über Elektromobilität tragen zur Unzufriedenheit der Kunden bei, was dazu führt, dass sich viele für Konkurrenzmarken entscheiden. Diese Entwicklungen verdeutlichen die anhaltende, aber schwindende Bedeutung von Autohäusern im Markt.

Preis, Verfügbarkeit, Technik: Die häufigsten Gründe für den Kaufverzicht

Zahlreiche potenzielle Käufer ziehen den Erwerb eines Elektrofahrzeugs nicht in Betracht, wobei die Gründe vielfältig sind. Für 36 Prozent der befragten Personen zählen die hohen Anschaffungskosten als bedeutender Faktor.

Auch die Verfügbarkeit von Fahrzeugen sowie technische Ausstattungsmerkmale beeinflussen die Kaufentscheidung erheblich.

Ein bemerkenswerter Aspekt ist das Interesse an chinesischen Automarken wie BYD und Nio in Deutschland. Trotz der anfänglichen Neugier entscheiden sich viele Kunden gegen einen Kauf, da sie Qualitätsbedenken bei der Technologie dieser Fahrzeuge haben.

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