Tesla Cybertruck im Test: Revolution oder Reinfall?

Diskussionen über den Tesla Cybertruck sind seit Jahren präsent, besonders wenn es um seine mögliche Einführung in Europa geht. Der elektrische Pick-Up mit seinem unverwechselbaren Design ist eine Kombination aus Offroad-Fahrzeug, geometrischen Linien und einem Hauch von Mad Max.mDies polarisiert sowohl Fans als auch Kritiker.

Der Cybertruck fällt besonders auf, selbst in südlichen Regionen Floridas, wo extravagante Autos zum Alltag gehören. Eine Auffahrt in die Everglades erfordert strategisches Ladenesserseits, da Lademöglichkeiten rar sind.

Ein Supercharger beim Kendall Village ist daher ein entscheidender Stop, bevor man die Fahrt in die Wildnis fortsetzt.

Tesla Cybertruck: Minimalistische Mobilität der Zukunft?

Der Tesla Cybertruck präsentiert sich mit einem auffälligen, klaren Design, das sowohl innen als auch außen durch kantige Formen dominiert. Diese Formensprache wird durch die versenkten Türgriffe und die versteckte Ladeklappe unterstrichen, was jedoch die Bedienung etwas umständlicher macht.

Vor dem Einstieg drückt man eine Sensortaste an der B-Säule, damit die Tür sich öffnet. Das führt zu mehr Handabdrücken auf den Türen als an einem Edelstahlkühlschrank zu Hause.

Innen setzt sich der minimalistische Ansatz fort. Die Steuerung der Funktionen erfolgt größtenteils über ein 18,5 Zoll großes Display in der Mitte.

Dies reicht vom Scheibenwischerintervall bis zur Klimatisierung der Innenräume. Die Rücksitzpassagiere haben Zugang zu einem 9,4 Zoll Bildschirm.

Während der Fahrt mit 95 % Batterieladung nahm die Reichweite aufgrund des offenen Laderaums durch die schlechtere Aerodynamik um etwa 40 Kilometer ab. Durch das Schließen der Lade-Rollo wird ein Sichtschutz erzielt, aber auch der Rückblick durch den Innenspiegel wird beeinträchtigt.

Obwohl der Stauraum unter der Rückbank großzügig gestaltet ist, dringt gelegentlich Staub durch den nicht vollständig dichtenden Laderaum ein. Mit über 3400 Litern Volumen bietet die Ladefläche ausreichend Platz für große Gegenstände, die dank geschlossener Jalousie vor neugierigen Blicken geschützt sind.

Steckdosen für elektrische Geräte wie Wasserkocher oder Bohrmaschinen sind ebenfalls vorhanden, und die maximale Zuglast beträgt beeindruckende 5000 kg.

Tesla Autopilot? Fehlanzeige beim Cybertruck

Die Fahrt auf der US-41 W in Richtung Everglades ist zwar ideal für den Tesla Autopilot, doch dieser ist im Cybertruck noch nicht verfügbar. Selbst ein einfacher Tempomat fehlt.

Dies ist nicht so problematisch, denn die unbefestigten Straßen im Big Cypress National Preserve wären ohnehin eine Herausforderung für die autonome Fahrtechnik.

Beeindruckend ist, dass der über drei Tonnen schwere Elektro-Pickup trotz seines Gewichts angenehm fährt. Ohne Anstrengung meistert er Schlaglöcher auf der Strecke, und bis auf die manchmal laute Allradlenkung bleibt der Geräuschpegel niedrig.

Die Fahrt führt durch dschungelartige Landschaften, wobei der Cybertruck die Blicke zahlreicher Touristen auf sich zieht – ein seltenes Erscheinungsbild selbst in den USA.

Gelegentliche Stopps bieten Gelegenheit für neugierige Betrachter, Fotos zu machen und Fragen zu stellen. Zurück in die Stadt, zeigt der Cybertruck seine Stärke an roten Ampeln mit beeindruckender Beschleunigung.

Mit 612 PS erreicht er in 4,5 Sekunden die Marke von 100 km/h. Die Allradlenkung sorgt dafür, dass das Rangieren trotz der beachtlichen Länge von 5,70 Metern kein Problem darstellt.

Doch in europäischer Enge könnten die 2,40 Meter Breite des Fahrzeugs eine Herausforderung sein.

Nach vier Stunden Fahrzeit und einer Strecke von rund 201 Kilometern erreicht der Cybertruck den Supercharger in Coral Terrace, einem Vorort von Miami. Die Batterie zeigt noch 52 % an, ein anständiger Wert angesichts der laufenden Klimaanlage bei hohen Temperaturen.

Dank moderner 800-Volt-Technik verspricht Tesla eine Aufladung von bis zu 217 Kilometern innerhalb von 15 Minuten an den neuesten Superchargern.

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Tesla Cybertruck: Alltagstaugliche Ankunft

Der Tesla Cybertruck hat nun auch im alltäglichen Leben in Südflorida seinen Platz gefunden. Mehrmals am Tag begegnet man anderen Cybertrucks auf der Straße, und es entsteht eine Art gegenseitige Anerkennung unter den Fahrern, die den sonst oft unpersönlichen Straßenverkehr in Amerika bereichert.

Während einer Ladepause, in der eine Erfrischung bei Wendy’s genossen wird, kommt der Gedanke auf, wie reizvoll es wäre, selbst einen Cybertruck zu besitzen. Besonders dann, wenn der Lebensmittelpunkt in die USA verlagert würde.

Für den Cybertruck hat sich einiges verändert. Die Zeiten langer Wartezeiten sind vorbei, und die hohen Aufpreise für sofortige Lieferung gehören der Vergangenheit an.

Der Preisverfall ist deutlich spürbar: Wöchentlich sinkt der Neupreis um bis zu 10.000 US-Dollar. Auch die überhöhten Schwarzmarktpreise von über 150.000 US-Dollar sind mittlerweile Geschichte.

Die Basisversion des Allradmodells beginnt nun bei 99.990 US-Dollar, was etwa 90.200 Euro entspricht. Zudem beträgt die Wartezeit derzeit weniger als acht Wochen, was die Anschaffung besonders verlockend macht.

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