E-Auto-Anteil muss bei Herstellern so stark steigen, um Strafzahlungen zu vermeiden

Aktuelle Entwicklungen in der Automobilbranche zeigen, dass Elektroautos in naher Zukunft deutlich an Bedeutung gewinnen werden. Viele Hersteller sehen sich mit der Herausforderung konfrontiert, die strenger werdenden CO2-Grenzwerte zu erreichen.

Während Unternehmen wie Volkswagen derzeit geringe Anreize im Verkauf von Elektrofahrzeugen haben, stehen sie unter zunehmendem Druck, ihre Flottenemissionen zu senken.

Ab 2025 wird der Grenzwert für CO2-Emissionen von 116 auf 93,6 Gramm pro Kilometer gesenkt. Diese Verschärfung der Richtlinien bedeutet, dass Hersteller gezwungen sind, den Anteil an Elektroautos in ihren Flotten zu erhöhen, um hohe Strafzahlungen zu vermeiden.

Es besteht die Erwartung, dass dieser Umstand zu einem verstärkten Engagement im Bereich der Elektromobilität führt.

Volkswagen besonders stark betroffen

Laut Berechnungen von Fachleuten könnte der Anteil der verkauften Elektrofahrzeuge bei Volkswagen auf 25 % erhöht werden, um die CO2-Ziele zu erreichen. Im ersten Halbjahr 2024 war jedoch nur eines von zehn neu zugelassenen Fahrzeugen von VW vollständig elektrisch.

Darüber hinaus müsste der Anteil von Plug-in-Hybriden von 6 % auf 11 % steigen. Das zeigt die Herausforderungen, denen sich Volkswagen gegenübersieht.

Patrick Hummel von der Großbank UBS äußerte die Ansicht, dass es für VW unrealistisch sei, die CO2-Ziele eigenständig zu erreichen, da der erforderliche Fortschritt zu groß ist. Eine alternative Methode könnte das sogenannte „Pooling“ sein.

Hierbei schließen sich Unternehmen mit anderen Herstellern zusammen, um den Flottenwert zu verbessern. Dies ist besonders bei reinen Elektroautounternehmen bekannt, die sich diesen Service gut bezahlen lassen.

Obwohl diese Praxis zuvor nur von wenigen Unternehmen genutzt wurde, könnte sich dies ändern, wenn genug Partner zur Verfügung stehen.

Nicht nur Volkswagen steht vor großen Herausforderungen. Ford müsste seinen Anteil an Elektrofahrzeugen von 5 % auf 23 % erhöhen.

Die Stellantis-Gruppe sollte den Prozentsatz von 9 % auf 18 % verdoppeln. BMW und Mercedes liegen bereits näher am Ziel, hier ist eine Steigerung auf 24 % notwendig.

Der Druck auf die Automobilunternehmen wächst, mit den Sicherheits- und Umweltstandards Schritt zu halten.

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Toyota hat mit Hybriden einen Vorteil

Toyota befindet sich in einer vergleichsweise komfortablen Position dank seines Fokus auf Hybridantriebe, die bereits erhebliche CO2-Einsparungen bewirken. Laut aktuellen Zahlen ist es für Toyota ausreichend, den Anteil reiner Elektrofahrzeuge von nur 3 Prozent auf etwa 7 Prozent zu erhöhen, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben.

Diese relativ niedrige Anpassungsrate hebt Toyota von anderen großen Automobilherstellern ab.

Die langfristige Zukunft bleibt jedoch ungewiss, da strengere EU-Vorgaben nahen. Es ist möglich, dass sich die derzeitige Strategie Toyotas als unzureichend herausstellen könnte.

Ein zusätzlicher Druck könnte entstehen, um den immer strengeren Richtlinien und Zielen gerecht zu werden.

Ein Blick auf die Herausforderungen anderer Hersteller zeigt, dass Toyota sich aktuell viel Spielraum verschaffen konnte. Volkswagen beispielsweise sieht sich einem schweren finanziellen Spagat gegenüber, der durch die Anpassung an neue CO2-Standards verursacht wird.

Dies verdeutlicht, warum Toyota momentan nicht den gleichen Druck spürt, den reine Elektrofahrzeugportfolio-Anteil drastisch zu steigern. Doch die Möglichkeit, dass sich die Bedingungen ändern, bleibt bestehen, und Toyota könnte in Zukunft ebenfalls auf einen intensiveren Ausbau von Elektrofahrzeugen setzen müssen.

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