Millionen Autofahrer betroffen: Wer jetzt höhere Versicherungsprämien zahlt

Die kürzlich veröffentlichten neuen Regionalklassen für Kfz-Versicherungen in Deutschland könnten bei vielen Autofahrerinnen und Autofahrern zu Änderungen ihrer Prämien führen. Etwa 9,4 Millionen Halter müssen möglicherweise mit einer Anpassung der Beiträge rechnen.

Dabei könnte für rund die Hälfte dieser Gruppe eine Erhöhung anstehen, während die andere Hälfte möglicherweise von niedrigeren Beiträgen profitieren könnte.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat diese Informationen bekannt gegeben. Bei einem Großteil der Kfz-Halter, etwa 33 Millionen, bleibt jedoch alles beim Alten, da sich dort keine Veränderung der Versicherungsprämien abzeichnet.

Diese Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung, die dem Regionalklassen-System in der Versicherungslandschaft zukommt.

Je höher die Schäden, desto schlechter die Einstufung

Die neuen Regionalklassen für Kfz-Haftpflicht- und Kaskoversicherungen wurden kürzlich vom GDV bekannt gegeben. Ein wichtiges Kriterium für die Einstufung ist die Höhe der Unfallschäden in einem Bezirk: Je mehr Schäden, desto schlechter die Einstufung.

Entscheidend dabei ist der Registrierungsort des Fahrzeugs, nicht der Ort des Unfalls. Versicherungsunternehmen nutzen diese Klassifizierungen des GDV als ein Tarifmerkmal unter mehreren zur Beitragsberechnung.

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Zusätzlich zur anstehenden Jahreswende könnte auch der 30. November ein bedeutender Stichtag für Fahrzeughalter sein, die über einen Wechsel ihrer Autoversicherung nachdenken.

Jedes Jahr bietet sich die Chance, den aktuellen Vertrag zu analysieren und möglicherweise auf attraktivere Konditionen umzusteigen.

Eine zentrale Empfehlung besteht darin, Tarife verschiedener Kfz-Versicherer zu vergleichen. Dies kann erhebliches Einsparpotenzial aufzeigen und gleichzeitig den Versicherungsumfang verbessern.

Verschiedene Faktoren sollten berücksichtigt werden, darunter Prämienhöhe, Deckungsumfang und Zusatzoptionen. Auch eventuelle Rabatte oder Sonderaktionen der Anbieter spielen eine wichtige Rolle beim Entscheidungsprozess.

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Offenbach schneidet am schlechtesten ab

Offenbach verzeichnet die ungünstigste Schadensbilanz während des aktuellen Untersuchungszeitraums. Schadensfälle liegen hier etwa 40 Prozent über dem nationalen Durchschnitt.

Diese Statistik führte Offenbach in die tiefste Regionalklasse 12 bei der Haftpflichtversicherung, vergleichbar mit der Situation in Berlin. Diese beiden Städte stehen hierbei an der Spitze, wobei Berlin unter den Großstädten ab 300.000 Einwohnern die höchsten Schadenssummen aufweist.

Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen in anderen Gebieten. Der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg glänzt mit einer Schadensbilanz, die um 30 Prozent niedriger als im Durchschnitt liegt.

In Bayern verbesserten sich bemerkenswert viele Zulassungsbezirke. Hier können 24 Bezirke und nahezu jeder vierte Autofahrer auf eine günstigere Versicherungsklasse hoffen.

Insgesamt erfahren 49 Bezirke mit rund 4,7 Millionen Autofahrern eine Verschlechterung ihrer Einstufungen. Andererseits profitierten ebenfalls 59 Bezirke und annähernd die gleiche Anzahl von Autofahrern von besseren Regionalklassen.

Versicherungsunternehmen können die Kategorisierungen jetzt anwenden

Versicherungsunternehmen haben ab sofort die Möglichkeit, die neu festgelegten Kategorisierungen für neue Verträge anzuwenden. Für bestehende Verträge können diese ab dem nächsten Versicherungsjahr berücksichtigt werden.

Die Kategorisierungen haben keinen verpflichtenden Einfluss auf die Berechnung der Versicherungsbeiträge.

Durch sie ergeben sich jedoch je nach Region deutliche Abweichungen bei den Beiträgen. Beispielsweise zeigt eine Berechnung von Verivox, dass für eine Kfz-Haftpflichtversicherung in Berlin-Mitte die Kosten für einen VW Passat erheblich höher sind.

Ein Fahrer mittleren Alters in dieser Region zahlt im Schnitt mehr als die Hälfte des Beitrags im Vergleich zu einem ähnlichen Fahrer im ostfriesischen Emden. In Berlin-Nikolassee sind die Beiträge etwa ein Drittel höher als in der benachbarten Region Brandenburg-Kleinmachnow.

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