Autokonzern droht eigenen Marken mit Rauswurf, wenn sie kein Geld verdienen

Der Autokonzern Stellantis erlebt derzeit erhebliche wirtschaftliche Herausforderungen. Im ersten Halbjahr 2024 sank der Nettogewinn um fast die Hälfte auf 5,6 Milliarden Euro, was eine operative Marge von weniger als zehn Prozent zur Folge hatte.

Angesichts dieser Zahlen sieht CEO Carlos Tavares dringenden Handlungsbedarf. Leistungsschwache Marken im 14-Marken-Portfolio des Konzerns könnten geschlossen werden, wenn sie nicht profitabel sind.

Besonders die italienische Luxusmarke Maserati steht unter intensiver Beobachtung.

Stellantis kämpft mit Absatzrückgängen in den USA 

Der Autohersteller hat insbesondere auf dem US-amerikanischen Markt große Herausforderungen. Die Auslieferungen sanken im ersten Halbjahr um 18 Prozent, während die Margen ebenfalls stark zurückgingen.

Chief Financial Officer Natalie Knight kündigte „entschlossene Maßnahmen zur Bewältigung der operativen Herausforderungen“ an, einschließlich einer Senkung der Lohnkosten.

Zusätzlich ist im zweiten Halbjahr eine Reduzierung der Logistikkosten um 25 Prozent vorgesehen. CEO Carlos Tavares erklärte: „Wir glauben, dass die Arbeit in Europa erledigt ist.

In den USA wartet noch viel Arbeit auf uns.“ Er identifizierte die mangelnde Qualität einiger Fahrzeuge, die in den USA produziert werden, als wesentlichen Grund für die Probleme.

Besonders im Fokus steht das Ram1500-Werk in Sterling Heights, Michigan. Hier soll intensiv daran gearbeitet werden, die Qualität zu verbessern und somit die Krise zu bewältigen.

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Maserati meldet hohe Verluste und Überlegungen zum möglichen Verkauf

Maserati hat im ersten Halbjahr massive Verluste hinnehmen müssen. Die Luxusmarke meldete einen bereinigten Betriebsverlust von 82 Millionen Euro und einen globalen Absatzrückgang über 50 Prozent.

CFO Natalie Knight beschrieb die ersten sechs Monate als „enttäuschend“ und verwies auf die Einstellung von Modellen wie Ghibli, Quattroporte und Levante als einen der Gründe für die schlechten Ergebnisse.

Die Zukunft der Marke Maserati steht zur Diskussion. Natalie Knight betonte, dass der Fokus darauf liegen sollte, den „besten Wert“ für Maserati zu erreichen.

Es wird geplant, zunächst Verbesserungen umzusetzen. Knight deutete auch an, dass in der Zukunft möglicherweise überlegt werden könnte, wo Maserati am besten aufgehoben ist.

Ein möglicher Verkauf scheint nicht ausgeschlossen.

Analysten vermuten, dass Maserati möglicherweise bald zum Verkauf stehen könnte. Andere Marken im Stellantis-Portfolio wie Lancia oder DS, die nur wenig zum Gesamtumsatz beitragen, könnten gänzlich eingestellt werden.

Stellantis verwaltet ein breites Portfolio, darunter Marken wie Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, Dodge, Fiat, Jeep, Opel, Peugeot, Ram und Vauxhall. Maserati bleibt jedoch eine der Schlüsselmarken im Luxussegment des Konzerns.

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