Unglaubliche Flops: Diese 8 E-Auto-Startups sind pleite gegangen

Die faszinierende aber zugleich riskante Welt der Elektroauto-Startups verzeichnet immer wieder spektakuläre Pleiten. Bekannte Namen wie Fisker, die amerikanische Hoffnungsträger im E-Auto-Bereich, zeigen wie schwierig es ist, sich in dieser Branche zu behaupten. Trotz der allgemeinen Überzeugung, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch sein wird, schaffen es viele Startups nicht, ihr ambitioniertes Ziel zu erreichen.

Während etablierte Autobauer wie Tesla Erfolgsgeschichten schreiben und beeindruckende Verkaufszahlen vorweisen können, bleiben viele Newcomer auf der Strecke. Ohne staatliche Unterstützung und mit enormen Herausforderungen konfrontiert, scheitern zahlreiche Jungunternehmen an Marktchancen und unrealistischen Versprechen. In den letzten Jahren kamen so einige spektakuläre Pleiten ans Licht, die aufzeigen, wie schwierig und riskant der Markt für neue E-Auto-Player sein kann.

1. Fisker Ocean

Der Fisker Ocean wiegt 2,5 Tonnen und stellt seine Besitzer vor beträchtliche Herausforderungen. Das Unternehmen ist in Konkurs gegangen, und es werden keine neuen Modelle mehr produziert. Die Ersatzteilversorgung und mangelnder Support für das stilvolle SUV sind problematisch. Sowohl der Hersteller als auch der Auftragsfertiger Magna in Österreich haben erhebliche finanzielle Einbußen und Arbeitsplatzverluste erlitten. Henrik Fisker erlebt damit seine zweite Firmenpleite, nachdem auch der Plug-In-Hybrid Fisker Karma nach kurzer Begeisterung eingestellt worden war.

2. Sono Motors Sion

Ein kleines Start-up, das sich vorgenommen hat, die aggressive fossile Lobby mit einem innovativen Solarauto zu bekämpfen, hat mit dem Sion von Sono Motors für Aufsehen gesorgt. Das Fahrzeug war als sparsames Elektroauto mit einer Carsharing-App und Solarmodulen ausgestattet, die kurze Strecken allein mit Sonnenenergie bewältigen sollten. Leider haben einige tausend Kunden, die Anzahlungen geleistet haben, den Wagen nie zu Gesicht bekommen.

Wichtige Fakten:

  • Elektroauto mit integrierter Carsharing-App
  • Solarenergie für kurze Strecken
  • Insolvenz des Unternehmens
  • Ermittlungen wegen angeblichem Subventionsbetrug

Laut ADAC bleibt nach dem Konkursverfahren nur noch der Solarbereich des Unternehmens bestehen, während die Community enttäuscht zurückbleibt. Die beiden Gründer von Sono Motors stehen im Verdacht, bei staatlichen Subventionen getäuscht zu haben.

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Sensationsfund in Norwegen wird jetzt zum Turbo für die Energiewende

Der norwegische Staatsfonds, bekannt für seine riesigen Erträge aus Öl und Gas, lenkt nun immense Investitionen in erneuerbare Energien. Dies ist ein bedeutender Schritt zur Unterstützung der globalen Energiewende, da das Land große finanzielle Mittel umschichtet, um nachhaltige Projekte voranzutreiben.

Unter anderem werden nun Projekte im Bereich Solarenergie, Windenergie und grüne Wasserstoffproduktion vorrangig gefördert. Beteiligungen, Direktinvestitionen und Kooperationen mit Tech-Unternehmen weltweit stehen auf dem Plan.

Norwegen setzt damit ein klares Zeichen, dass selbst ölreiche Länder den Übergang zu nachhaltigen Energiequellen ernst nehmen. Diese Strategie unterstützt nicht nur den Klimaschutz, sondern eröffnet auch neue Arbeitsplätze und Wachstumsmöglichkeiten in der grünen Technologiebranche.

Die Nutzung der neuen Technologie ist ein Beispiel für diesen Wandel: Die Solarpaneele, die ursprünglich für das Sono Motors Sion entwickelt wurden, werden nun effektiv in anderen Fahrzeugen integriert, um zusätzliche Reichweite zu bieten.

3. Uniti One

Das schwedische Start-Up Uniti Motors setzte sich das ambitionierte Ziel, Mobilität neu zu denken und erhielt dafür viel Lob von Medien und Umweltschützern. Mit dem Uniti One wurde 2017 ein futuristisches Elektroauto angekündigt, das als Dreisitzer eine Reichweite von 300 Kilometern bieten sollte. Zudem wurde eine hochmoderne Produktionsstätte in Landskrona geplant, finanziert durch eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne, die einen siebenstelligen Betrag einbrachte.

Während dieser Produktionsstätte nie Realität wurde, verschob sich das Projekt ins britische Silverstone. Ab 2020 sollten dort jährlich 300.000 Einheiten des Uniti One gefertigt werden. Ein Preis für den britischen Markt wurde im Herbst 2019 bekannt gegeben: 15.100 Pfund unter Berücksichtigung staatlicher Subventionen. Trotz dieser Versprechen blieb der Fortschritt aus.

Erst im Sommer 2021 präsentierte Uniti ein fertiges Modell, den Uniti Zero. Dieses Fahrzeug sah jedoch dem ursprünglichen Konzept des Uniti One kaum noch ähnlich und erinnerte stark an das chinesische Billigauto Zhidou D3. Dies führte zu erheblichen Kontroversen und einem Vertrauensverlust in der Öffentlichkeit.

Berichten zufolge schrumpfte die Belegschaft des Start-Ups erheblich. Ein ehemaliger Manager äußerte sich kritisch gegenüber dem Gründer Lewis Horne, der von den Mitarbeitern als ein selbsternannter Elon Musk beschrieben wurde, doch als jemand ohne tatsächliche Autokompetenz betrachtet wird.

Die Enthüllung dieser Tatsachen war ein schwerer Schlag für das Unternehmen und sein Image in der Automobilbranche.

4. Think City

Der Think City war ein kleiner elektrischer City-Flitzer, der Mitte der 2000er Jahre hergestellt wurde. Mit einer Kapazität für zwei Personen war er ideal für städtische Umgebungen und bot kostengünstigen Betrieb. Ein großer Vorteil war die einfache Parkplatzsuche dank seiner geringen Größe. Trotz innovativem Konzept blieb der große Durchbruch aus. Nach mehreren Wechseln der Investoren und einer kurzen Produktionszeit von 2007 bis 2011 wurde die Produktion eingestellt, und das Fahrzeug verschwand wieder vom Markt.

5. Faraday Future

Nach der Einführung des Elektroautos FF91 wurden hohe Erwartungen geweckt. Chef-Entwickler und Mitbegründer Nick Sampson sprach in Interviews von neuen Geschäftsmodellen. Er erwähnte etwa das Konzept, Mobilitätsguthaben zu erwerben anstatt eines neuen Autos. Ebenso wurde die Idee geäußert, Filme zu kaufen und diese während der autonomen Fahrt des Autos anzusehen.

Die Zukunft von Faraday Future bleibt jedoch ungewiss. Das Branchenmagazin „Electrive“ berichtete, dass das Unternehmen bis Ende 2023 nur zehn Autos ausgeliefert hatte. Zudem lag der Jahresumsatz darunter einer Million Dollar.

6. Lightyear One

Lightyear aus den Niederlanden hatte sich das Ziel gesetzt, das erste serienproduzierte Solarauto auf den Markt zu bringen, das nicht nur auf Elektrizität aus der Steckdose angewiesen ist. Das Modell sollte 2022 erscheinen und kostete 250.000 Euro. Die Entwicklung des angeblichen ersten echten Solarautos dauerte sechs Jahre, und nur 946 Fahrzeuge waren geplant.

Trotz dieser ambitionierten Pläne endete das Projekt abrupt. Die Betriebsgesellschaft geriet in finanzielle Schwierigkeiten, und die Produktion wurde eingestellt. Eine „strategische Neuausrichtung“ wurde angekündigt, wobei die Fokussierung nun auf das endgültig noch unsichere Nachfolgemodell „Lightyear 2“ gelegt wird.

7. Denkweise

Der „Mindset“, entwickelt von einem renommierten Designer und einem Schweizer Unternehmer, stellte eine innovative Vision für die Zukunft der Mobilität dar. Anstatt auf schwergewichtige, leistungsstarke Fahrzeuge zu setzen, konzentrierte sich das Projekt auf Leichtigkeit und Effizienz. Ein markantes Merkmal des „Mindset“ war der abnehmbare Stromgenerator, der die Reichweite des Elektrofahrzeugs erweitern sollte.

Obwohl der „Mindset“ nie in Serie produziert wurde und das Unternehmen 2013 Konkurs anmeldete, hinterließ das Konzept einen bleibenden Eindruck. Elemente der Denkweise finden sich im BMW i3, einem Fahrzeug, das durch seine Optik und Effizienz die ursprüngliche Philosophie des „Mindset“ widerspiegelt. Der Ansatz betonte, dass Elektromobilität nicht gleichbedeutend mit schweren, leistungsstarken SUVs sein muss.

8. Byton

Byton, eines der ehrgeizigen chinesischen Auto-Start-Ups, überzeugte mit einem innovativen Elektro-Crossover namens M-Byte. Das Fahrzeug zeichnete sich besonders durch seinen riesigen Bildschirm im Cockpit aus. Trotz mehr als 65.000 Vorbestellungen gelang es Byton nicht, das Modell auf den Markt zu bringen. Das Unternehmen musste den Betrieb einstellen, weil das Geld ausging. Namhafte Experten aus der Automobilbranche waren an Bord geholt worden, doch letztlich scheiterte das Vorhaben.

9. E.Go Life

Der E.Go Life, oft als möglicher „deutscher Tesla-Jäger“ bezeichnet, konnte die Erwartungen nicht erfüllen. Das Unternehmen ging im letzten April zum zweiten Mal insolvent. Zahlreiche Tester bemängelten die Qualität und viele Detailmängel des Fahrzeugs. Preislich war der E.Go Life hoch angesetzt und konnte daher nicht effektiv mit Modellen wie dem Smart Fortwo, Fiat 500 e, VW e-up oder Renault Twingo Electric konkurrieren. Der Wagen, ursprünglich für die Stadt konzipiert, konnte in puncto Preis-Leistungs-Verhältnis nicht überzeugen. Folglich erwies sich der Traum von einem konkurrenzfähigen deutschen Elektroauto als schwer erreichbar.

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