Der Volkswagen-Konzern plant den Einstieg in den Markt für große Batteriespeicher und hat das Projekt „Power Center“ vorgestellt. Ziel ist es, mit diesen Anlagen zwei zentrale Herausforderungen der Energiewende zu adressieren. Bereits Anfang nächsten Jahres soll die erste Anlage in Norddeutschland betriebsbereit sein, mit weiteren Anlagen in Planung.
Technik-Vorstand Thomas Schmall kündigte an, dass der erste Spatenstich in den kommenden sechs bis acht Wochen erfolgen soll. Dieses Vorhaben eröffnet dem Konzern ein neues Geschäftsfeld und spiegelt das wachsende Interesse an nachhaltiger Energie und technologischen Lösungen wider.
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Ein zukunftsträchtiges Geschäftsmodell
VW plant, seine Batteriespeicheranlage durch die VW-Ladenetzsparte Elli betreiben zu lassen. Die anfängliche Kapazität dieser Anlage wird bei 700 Megawattstunden liegen, mit der Möglichkeit, auf eine Gigawattstunde (GWh) erweitert zu werden. Dies entspricht der Kapazität eines Gaskraftwerks.
Für die kommenden Jahre wird ein deutlicher Anstieg des Bedarfs an Batteriespeichern in Deutschland erwartet. Laut VW könnte sich dieser Bedarf verzehnfachen. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts unterstützt diese Prognose und weist darauf hin, dass bis 2030 Speicherkapazitäten von 100 GWh benötigt werden.
Derzeit sind in Deutschland lediglich Speicher mit einer Gesamtkapazität von etwa einer Gigawattstunde verfügbar. VWs neues Power Center wird allein die landesweite Gesamtkapazität verdoppeln. Dies unterstreicht die bedeutende Rolle solcher Speicher im Übergang zu erneuerbaren Energien.
Vorteile großer Batteriespeicher:
- Pufferfunktion: Speichern überschüssiger Wind- und Solarenergie
- Netzstabilisierung: Verhindern von Abschaltungen bei Überangebot
- Preisniveauregulierung: Einlagern bei niedrigen Preisen, Abgabe bei hohen Preisen
Aktuell müssen Windräder und Solaranlagen bei Überkapazitäten abgeschaltet werden, was zu negativen Preisen an der Strombörse führt. Mit großen Batteriespeichern kann überschüssige Energie aufgenommen und zu Zeiten hoher Nachfrage abgegeben werden, was die Effizienz und Nachhaltigkeit des Stromnetzes erheblich verbessert.
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Ein zweites Leben für E-Auto Batterien
Volkswagen plant, in seinen Power Centern ausgedienten E-Auto Batterien eine neue Bestimmung zu geben. Auch wenn ihre Leistung nicht mehr für den Einsatz im Auto ausreicht, könnten sie noch genug Energie für Großspeicher aufnehmen.
Aktuell ist es in der ersten Anlage von Volkswagen noch nicht möglich, da es nicht genügend zurückgegebene Batterien aus Elektrofahrzeugen gibt. Diese Rückläufer werden jedoch in naher Zukunft erwartet. Geplant ist, diese Batterien in den Power Centern zu verwenden, bevor sie im dritten Schritt recycelt werden.
Stefan Bratzel vom Center of Automotive Management betont, dass das Elektroauto so in ein neues Ökosystem eingebunden wird. Dieses Konzept wurde auf einer Veranstaltung von Volkswagen erläutert.
Herkunft: dpa-Material